Entscheidende Verhandlungsrunde:Bahn vor massivem Stellenabbau

Das Management der Bahn will sich heute mit den Gewerkschaftern auf ein Sparprogramm einigen. Ein groß dimensionierter Stellenabbau bis zum Jahr 2010 wird dabei unausweichlich sein. Allerdings sollen betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden.

Zur entscheidenden Verhandlungsrunde über ein Beschäftigungsbündnis bei der Deutschen Bahn AG bis 2010 wollen Vorstand und Gewerkschaftsspitzen am Dienstagnachmittag (16.00 Uhr) in Berlin zusammenkommen.

Bahnmitarbeiter bei Wartungsarbeiten im ICE-Ausbesserungswerk in Dortmund. (Foto: Foto: ddp)

Nachdem sich Bahnchef Hartmut Mehdorn und der Vorsitzende der Eisenbahnergewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, am Vortag optimistisch geäußert hatten, wurde allgemein mit einer Einigung gerechnet.

Auf Eckpunkte verständigt

Zuletzt hatten sich die Gewerkschaften GDBA und die Transnet auf Eckpunkte verständigt, nach denen die Arbeitskosten um 5,5 Prozent gesenkt, betriebsbedingte Kündigungen bis 2010 aber ausgeschlossen werden sollen.

Zudem soll eine Mitarbeiterbeteiligung an eventuellen Gewinnen des Unternehmens eingeführt werden, die Mehdorn für kommendes Jahr anvisiert. Ferner geht es um einen Flächentarifvertrag, der Dumping-Löhne bei der Konkurrenz der Bahn verhindern soll.

Der Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung soll bis Ende 2010 laufen. Darunter fallen nach Angaben der Gewerkschaften erstmals alle Arbeitnehmer, die länger als fünf Jahre bei der Bahn tätig sind. Es soll auch ein Qualifizierungs-Tarifvertrag abgeschlossen werden, in dem Fragen der Fort- und Weiterbildung sowie der Umschulung geregelt werden sollen.

Die Senkung der Arbeitskosten soll laut Bahn primär durch eine Erhöhung der Arbeitszeit erfolgen. Dabei sollten die Mitarbeiter ein Wahlrecht für ihre individuelle Jahresarbeitszeit erhalten.

Lokomotivführer wieder im Boot

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), die vor einigen Wochen aus den Gesprächen ausgestiegen war, schloss sich inzwischen wieder den beiden anderen Arbeitnehmerorganisationen an.

Zu den Meldungen vom Montag, dass die Deutsche Bahn bis 2009 rund 8.000 Stellen abbauen wolle, nahm ein Bahnsprecher am Dienstag nicht Stellung.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: