Das chinesische Wirtschaftswachstum war bisher auf der Straße zu beobachten. Als das Fundament für den Shanghai-Tower, das mit 632 Metern zweithöchste Gebäude weltweit, gegossen wurde, standen 250 Betonmischer hintereinander auf der Zufahrtsstraße zur Baustelle, um den Sockel in einem Stück zu füllen. Um gigantische Projekte wie Wolkenkratzer, Staudämme und ganze Städte für die vom Lande zuziehenden Menschen zügig zu realisieren, hat die Regierung die heimische Grundstoffindustrie bisher extrem gepuscht und immer neue Kraftwerke, Stahlschmelzen und Zementfabriken bauen lassen. Inzwischen flaut der Bauboom ab, in der Grundstoffindustrie entstehen immer mehr Überkapazitäten. Die sollen jetzt abgebaut werden.
Ende des Baubooms:China will 1,8 Millionen Arbeiter entlassen
In der chinesischen Kohle- und Stahlindustrie brechen die Aufträge weg. Peking will deshalb die Überkapazitäten abbauen.
Von Cerstin Gammelin, Shanghai