Einzelhandel:Lidl-Betreiber kauft Karstadt-Häuser

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Insgesamt 77 Warenhäuser will Karstadt bis Ende 2007 verkaufen. Für die ersten beiden hat der Handelsriese offenbar einen Käufer gefunden — die Schwarz-Gruppe, zu der auch Lidl und Kaufland gehören.

Die Kaufland-Kette, die wie Lidl zur Schwarz-Gruppe gehört, wolle zwei Karstadt-Filialen kaufen, hieß es in einem Zeitungsbericht der Rheinischen Post.

Ein Rettungsring im Schaufenster eines Karstadthauses. (Foto: Foto: dpa)

Noch in der kommenden Woche solle der Vetrag für die Häuser in Duisburg-Homburg und Hamburg-Neugraben unterzeichnet werden. Alle Mitarbeiter sollten übernommen werden, hieß es weiter.

Die Warenhäuser gehören zu den 77 Filialen, die der Handelskonzern in eine neue Gesellschaft überführen oder veräußern will.

Es geht dabei um alle kleineren Warenhäuser, die eine Verkaufsfläche von weniger als 8000 Quadratmetern haben. Nur die 89 größten Filialen sollen künftig noch den Namen Karstadt tragen.

Außerdem meldete die Rheinische Post, dass das Weihnachtsgeschäft für den angeschlagenen Handelsriesen nicht gut laufe.

Der Umsatz läge drei Prozent unter dem des Vorjahres, und schon 2003 sei kein gutes Jahr gewesen. Der Konzernsprecher wolle diese Meldung jedoch weder bestätigen noch dementieren.

Weitere Verkäufe

Sprecher Jörg Howe bestätigte jedoch andere Verkäufe: So würden zwei Call-Center des KarstadtQuelle-Konzerns in Mainz und Köln mit etwa 430 Beschäftigten an den Londoner Dienstleister Shannon International PLC gehen.

Über den Preis vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. Shannon wolle mit den Call- Centern im Gesundheitsmarkt aktiv werden.

Für den Verkauf der Sporthandelsketten Runners Point und Golf House beginne nun die "heiße Phase der Verhandlungen", sagte Howe. Es gebe mehrere Interessenten. Dazu gehört nach eigenen Angaben der Sporthändler Intersport.

Die Deutsche Post will zudem weite Teile des Logistikbereichs von KarstadtQuelle zu übernehmen. "Wir betrachten das mit optimistischer Grundhaltung", sagte Deutsche Post-Vorstandsmitglied Peter Kruse in Düsseldorf. Die Deutsche Post habe sowohl für die Beschaffungslogistik als auch für die Auslieferung von Ware an Kunden Interesse angemeldet.

Großkunde geht verloren

Durch eine weit reichende Kooperation des Shoppingsenders HSE24 mit der Post-Tochter DHL verliert der KarstadtQuelle-Konzern im Bereich Logistik in absehbarer Zeit einen Großkunden. Ab 2006 übernimmt DHL die komplette Logistik von HSE24 und errichtet dafür im westfälischen Greven ein neues Logistik-Center mit rund 250 neuen Arbeitsplätzen.

Nach Angaben von Quelle-Sprecher Erich Jeske hat die Logistiktochter Servicelogiq ausreichend Zeit, neue Kunden zu entwickeln. Auswirkungen auf die 1200 Mitarbeiter seien nicht zu befürchten.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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