Ein Land und seine Skandale:Loyalität auf japanisch

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Die Chefs großer Unternehmen wollen alles richtig machen und schönen dafür auch schon mal Bilanzen. Dabei treiben sie ihre Unternehmen in den Ruin. Und die Regierung? Schaut ziemlich hilflos zu.

Von Christoph Neidhart, Tokio

Sharp hat es gerade noch geschafft. Nach jahrelangem Feilschen hat das de facto bankrotte Unternehmen vorige Woche einer Übernahme durch Hon Hai zugestimmt. Die Traditionsmarke gehört nun zum weltgrößten Auftragshersteller für Elektronik, besser bekannt als Foxconn. Das hätten sich viele Japaner bis vor Kurzem nicht vorstellen können. Nippons Medien bezeichnen Hon-Hai-Chef Terry Gou denn auch nicht als Retter von Jobs und Werken, sondern als Geier. Ebenfalls vorige Woche verkaufte Toshiba seine Haushaltsgeräte-Sparte für 420 Millionen Euro an Midea, einen chinesischen Konzern. Sharp und Toshiba brauchten dringend Geld, ihre Manager haben die einstigen Vorzeige-Unternehmen in den Ruin getrieben.

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