Natürlich sieht man beim Reinkommen sofort eine Katze. An der Wand gegenüber der Eingangstür ist auf einem Plakat deren Silhouette vor einer Weltkugel abgebildet - das Logo von Buzzfeed International. Die Etage in einer Berliner Altbauwohnung sieht ein bisschen aus wie eine Studenten-WG. Küche, Schaukelstühle, heller Holzboden.
Die Acht-Personen-Truppe von Buzzfeed Deutschland hat zur Feier ihres ersten Geburtstags in die Redaktion eingeladen. Chefredakteurin Juliane Leopold steht vor einem Beamer und erzählt vom ersten Jahr und von Katzen. Die Katze ist ja zum Symbol für den "Buzz" geworden, und der Buzz, das ist grob gesagt alles, was durch die sozialen Netzwerke geht und für Klicks sorgt. Und Katzen sorgen immer für Klicks. "Außer in Frankreich", sagt Leopold. "Warum das so ist, wissen wir nicht."
Das Kerngeschäft von Buzzfeed ist es, diesen Buzz , der von platter Unterhaltung bis zu journalistischen Inhalten alles sein kann, so aufzubereiten, dass es die Menschen im Internet gern lesen. Die US-Mutterseite ist damit eines der erfolgreichsten Medienportale im englischsprachigen Raum geworden. 200 Millionen Besucher pro Monat klicken Listen, Videos oder Artikel, in denen etwa diskutiert wird, ob ein und dasselbe Kleid nun weiß-gold oder blau-schwarz ist.
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Und Buzzfeed Deutschland? Hatte etwa eine lustige Story zu einer defekten Tür an der Uni Mainz, die über eine Millionen einzelne Besucher auf die Seite gebracht hat. Aber wie groß sie in Deutschland insgesamt sind, das wollen sie nicht sagen. Weil sie noch keine eigene Anzeigenabteilung hätten, sagt Leopold.
Es gibt aber ein paar Referenzgrößen. Zum Beispiel hat die Facebook-Seite knapp 27 000 Likes. Vergleichsweise wenig für ein Portal, das selbst sagt, dass Facebook in Deutschland das wichtigste Netzwerk ist, um Menschen zu erreichen. Bei der Seite heftig.co, die zwar viel weniger journalistisch arbeitet als Buzzfeed, aber grob die gleiche Zielgruppe hat, haben 1,7 Millionen Menschen "Gefällt mir" gedrückt.
Zudem ziehen in diesen Tagen viele Verlage nach. Bild, Zeit, Spiege l, alle starten Portale, die sich an Buzzfeed orientieren. "Es ehrt uns, wenn unser Weg Nachahmer findet", sagt Leopold. Aber kostet das nicht Nutzer? "Wir sehen das sportlich. Im Moment wachsen wir langsam und nachhaltig. Aber wir müssen wachsen, das wissen wir."