Durchbruch in der Nacht:Tarifstreit in der Druckindustrie beendet

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Eine gute Nachricht für Zeitungsleser: Der Tarifkonflikt in der Druckindustrie ist seit dem frühen Morgen beendet. Die 180.000 Beschäftigten der Branche bekommen ab Mitte des Jahres zunächst drei Prozent mehr. Im kommenden Jahr gibt es eine weitere Anhebung.

Gewerkschaft und Arbeitgeber der Druckindustrie einigten sich am frühen Mittwoch in Frankfurt in der fünften Runde auf eine neuen Tarifvertrag für die 180.000 Beschäftigen der Branche.

Die Löhne und Gehälter sollen zum 1. Juli um 3,0 Prozent erhöht werden, zum 1. Juli 2008 gibt es eine Anhebung von 2,1 Prozent, teilten die Gewerkschaft Verdi und der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) nach gut 15-stündigen Gesprächen mit. Der Tarifvertrag läuft für 24 Monate bis Ende März 2009. Der alte Tarifvertrag war am 31. März ausgelaufen.

Beide Seiten zeigten sich mit dem Kompromiss zufrieden, der auch eine Verlängerung des Tarifvertrages Altersteilzeit bis Ende 2009 umfasst.

"Es ist ein verträgliches Ergebnis, das die Branchensituation berücksichtigt", sagte bvdm-Sprecherin Yvonne Frenz.

Drei Nullmonate pro Jahr

Die Arbeitgeber hätten von Anfang an ein Gesamtvolumen von fünf Prozent für zwei Jahre angeboten. Durch die je drei Nullmonate pro Jahr und die Laufzeit der zweiten Stufe von nur neun Monaten sei die Kostenentlastung für die Betriebe gegeben.

Das Angebot der Arbeitgeber sah zuletzt zweistufige Erhöhungen von 2,4 und 1,8 Prozent für 24 Monate vor.

Verdi-Sprecherin Cornelia Haß sagte: "Wir sind zufrieden, die drei vor dem Komma ist geschafft." Zudem sei es ein Erfolg, eine an die wirtschaftliche Lage des Unternehmens gekoppelte Einmalzahlung verhindert zu haben.

"Tragfähiger Kompromiss"

"Beide Seiten haben sich ein großes Stück aufeinander zubewegt und einen tragfähigen Kompromiss gefunden", sagte Haß. Die Gewerkschaft hatte ursprünglich 6,5 Prozent mehr Geld für zwölf Monate gefordert und zuletzt eine Erhöhung von 3,8 Prozent für zwölf Monate und eine weitere Stufe von 2,5 Prozent für sechs Monate vorgeschlagen.

Die Verhandlungen waren von einer bundesweiten Warnstreikwelle begleitet. Verdi hatte 10.000 Beschäftigte in mehr als 100 Betrieben zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen.

Zahlreiche Zeitungen werden deshalb am Mittwoch nur in reduziertem Umfang erscheinen.

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