Dosenpfand:Aldi, Lidl und die Insellösung

Alle regen sich auf, dass man nicht jede Dose an jeder Ecke wieder gegen Bares eintauschen kann. Nur die Discounter freuen sich — für sie erweist sich die exklusive Pfandauszeichnung als Goldgrube.

Allein in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres kassierten die großen Discounter rund 500 Millionen Euro Pfand, berichtete die Stuttgarter Zeitung unter Berufung auf eine Studie des Nürnberger Handelsforschungsinstituts Information Resources GfK.

Da jede fünfte Flasche nicht wieder zurückkomme, hätten die Kunden den Unternehmen damit 100 Millionen Euro geschenkt, hieß es weiter.

Vom Geschäft mit den verschwundenen Flaschen profitieren demnach ausschließlich Discounter, weil sie mit so genannten Insellösungen auf eigene Rechnung Pfand kassieren und nicht an einem bundesweiten Rücknahmesystem teilnehmen.

Zwei Milliarden Verpackungen plus Pfand

Wie viele Plastikflaschen, Dosen und Verpackungen nicht zum Händler zurückgebracht werden, ist ein gut gehütetes Geheimnis der Discounter, schreibt die Zeitung.

Der Studie zufolge konnten allein Aldi, Lidl und Norma zwischen Januar und November 2004 2,4 Milliarden Liter an Süßgetränken, Wasser und Bier verkaufen.

Rechnet man diese Menge in die jeweiligen Verpackungsgrößen um, haben die drei großen Discounter demnach rund zwei Milliarden Einwegverpackungen über ihre Scanner gezogen, jeweils zuzüglich 25 Cent Pfand.

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