Dollarschwäche:"EZB soll klotzen und nicht kleckern"

Der Höhenflug des Euros müsse gestoppt werden, befindet der Wirtschaftsweise Bofinger. Deshalb solle die Europäische Zentralbank ohne Begrenzung Dollars kaufen.

Bei der Stützung des Dollars müsse die Zentralbank "klotzen und nicht kleckern", meinte der Volkswirtschaftler von der Uni Würzburg.

Die EZB soll den Dollar stützen, findet der Wirtschaftsweise Peter Bofinger. (Foto: Foto: ddp)

Dollarschwäche kein unbeeinflussbares Naturereignis

Bofinger kritisierte zudem, es sei nicht einzusehen, warum in Europa jeder Euro Lohn und Sozialabgaben eingespart werde, "auf der anderen Seite aber ein sehr wichtiger Faktor für Wettbewerbsfähigkeit wie der Wechselkurs wie ein Naturereignis hingenommen wird".

Im Gegensatz zu den Zeiten der Euroschwäche sei die EZB nun im Vorteil. Damals hätte sie nur mit ihren begrenzten Dollar-Reserven Euro kaufen können. Diesmal jedoch müsste sie Dollar gegen Euro kaufen - "und Euro stehen ihr prinzipiell unbegrenzt zur Verfügung".

G20 verzichteten auf Beschluss zum schwachen Dollar

Die Finanzminister und Notenbankchefs der G20 verzichteten bei ihrem dreitägigen Treffen in Berlin auf gemeinsame Beschlüsse zum Höhenflug des Euro gegenüber der US-Währung.

Zur Vermeidung abrupter Währungsturbulenzen versprachen die USA aber eine deutliche Verringerung ihres Haushaltsdefizits.

Der Kurs des Euro hielt sich am Montagmorgen mit 1,3044 Dollar in unmittelbarer Nähe seines erst am vergangenen Donnerstag erreichten Rekordstandes von 1,3074 Dollar. Ein Dollar war 0,7662 Euro wert.

(sueddeutsche.de/AP/dpa)

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