Die Geschichte von Airbus:Erfolgsgeschichte mit Problemen

Lesezeit: 1 min

Ursprünglich wollten die Gründer von Airbus einen europäischen Konkurrenten für Boeing schaffen. Das ist auch gelungen - auch wenn jetzt Turbulenzen auftreten.

Der Unternehmensverbund Airbus Industries ist die zivile Flugzeugsparte des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS. Erklärtes Ziel der Gründer war es, die Vorherrschaft des US- Konkurrenten Boeing auf dem weltweiten Markt für Passagiermaschinen zu brechen. Die wichtigsten Stationen der Firmengeschichte:

1970: Das Airbus-Konsortium wird als deutsch-französisches Gemeinschaftsprojekt der Unternehmen Aérospatiale und Daimler-Benz Aerospace (DASA) gegründet. Mit dem zweistrahligen Mittelstreckenjet A300 verbuchen die Partner einen ersten internationalen Erfolg.

1974: Die spanische Construcciones Aeronáuticas (CASA) stößt zur Airbus-Gruppe. Fünf Jahre später wird auch der britische Luftfahrt- und Rüstungskonzern British Aerospace Teil des Konsortiums. Jede der vier national geführten Firmen ist für bestimmte Produktionslinien zuständig; Endmontage und Vertrieb finden in Toulouse statt.

1987: Jungfernflug des A320 im Februar. Mit dem ersten Flugzeug, das per Joystick gesteuert wird, dehnt Airbus seine Produktpalette auf Kurzstrecken-Maschinen aus. Wegen seiner modernen Technologie wird der Flieger bald ein Verkaufsschlager. Die ab Juni entwickelten A330 und A340 ergänzen die Airbus-Familie im Langstrecken-Segment.

1995: Im April scheitern die Verhandlungen mit dem US-Marktführer Boeing über das gemeinsame Projekt eines Super-Jumbos. Airbus plant daraufhin ein eigenes Großraumflugzeug, für dessen Entwicklung das Management ein Jahr später die "Large Aircraft Division" gründet.

2001: Airbus bekommt eine "integrierte" Konzernstruktur, um die grenzüberschreitende Produktion an den 16 europäischen Standorten zu straffen. Die deutsch-französisch-spanische EADS hält 80 Prozent der Anteile. Die übrigen 20 Prozent entfallen auf den British-Aerospace- Nachfolger BAE Systems, der sein Paket 2006 verkauft. Airbus hat etwa 1500 Zulieferer in 30 Ländern. Im Juni vereinbaren die europäischen NATO-Staaten die Entwicklung des Airbus-Militärtransporters A400M.

2004: Erstmals in seiner fast 35-jährigen Geschichte verzeichnet Airbus mehr Auftragseingänge als der US-Erzrivale Boeing. Im Mai beginnt die Montage des Riesenjets A380 im Werk Hamburg-Finkenwerder.

2005: Der A380 startet am 27. April zu seinem Jungfernflug. Im Mai eskaliert der Streit mit Boeing um staatliche Milliardensubventionen: Die USA verklagen die EU vor der Welthandelsorganisation (WTO) und fordern die Einsetzung eines entsprechenden Schiedsgerichts.

2006: Im Juni muss das Airbus-Management eingestehen, dass sich die Auslieferung des A380 deutlich verzögert. Parallel dazu gerät die Entwicklung eines neuen kleineren A350 ins Stocken. Wegen möglicher Werkschließungen fürchtet die Belegschaft um tausende Arbeitsplätze. Ende 2006 meldet Airbus einen vorläufigen Jahresumsatz von 26 Milliarden Euro. Weltweit beschäftigt der Konzern unter Führung einer deutsch-französischen Doppelspitze rund 55.000

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: