DGB-Chef ins Arbeitsamt?:Nicht ohne meinen Hundt

Der Gewerkschaftsvorsitzende Sommer will in den Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit eintreten — aber nur, wenn auch Arbeitgeber-Vertreter Hundt dabei ist.

Der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Michael Sommer, stehe für den Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit (BA) zur Verfügung. Er wolle den Posten jedoch nur annehmen, wenn sowohl der Präsident der Deutschen Arbeitgeberverbände, Dieter Hundt, als auch Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement in die Spitze des Verwaltungsrates einträten, erklärte ein DGB-Sprecher

Überdies verbinde der DGB eine Zusage damit, dass die stellvertretende Gewerkschaftsvorsitzende, Ursula Engelen-Kefer, Mitglied des Verwaltungsrates bleibe.

Entmachtung von Engelen-Kefer

Der DGB-Sprecher betonte, der Verwaltungsrat habe gute Arbeit geleistet und sei für die Krise der Bundesagentur nicht verantwortlich.

Zuvor hatte die Financial Times Deutschland berichtet, die Bundesregierung sei mit dem Versuch, Sommer und Hundt in die Führung der Bundesagentur einzubinden, bereits gescheitert.

Hundt habe eine entsprechende Bitte von Bundeskanzler Gerhard Schröder und Wirtschaftsminister Wolfgang Clement abgelehnt, schreibt die FTD unter Berufung auf Kreise der Verbände und der Regierungskoalition.

Sommer habe daraufhin ebenfalls abgesagt. Clement wollte den Angaben der Zeitung zufolge durch die Berufung von Hundt und Sommer das Aufsichtsgremium der Behörde politisch aufwerten und die Spitzen der Sozialpartner direkt in die Verantwortung nehmen.

Zugleich habe es offenbar auch die Absicht gegeben, die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer als derzeitige Ratsvorsitzende zu entmachten.

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