Devisen und Rohstoffe:Verbraucherstimmung in den USA  bricht ein

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Die Stimmung der US-Konsumenten hat sich so stark eingetrübt wie seit Dezember 2011 nicht mehr. Das belastet den Dollar und treibt im Gegenzug den Euro nach oben.

Der Euro hat am Freitag nach einem schwachen US-Verbrauchervertrauen merklich zugelegt. Am Abend wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,18 Dollar gehandelt. Am Morgen hatte sie noch 1,1729 Dollar gekostet. Das Konsumklima in den USA hat sich im August überraschend und deutlich eingetrübt. Der von der Universität Michigan erhobene Index für die Verbraucherstimmung fiel im August auf 70,2 Zähler von 81,2 im Juli und damit auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2011. Die Verbraucher fürchteten, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden Monaten verlangsamen könnte, begründete die Universität den Rückgang. Die Hoffnung auf eine Abschwächung der Pandemie sei enttäuscht worden. Zudem sind auch die Preise für importierte Güter in den USA im Juli weniger gestiegen als erwartet, was auf einen insgesamt schwächeren Preisdruck hindeuten könnte. Die Daten dämpften etwas die Erwartung, dass die US-Notenbank Fed bald klarere Signale für einen Ausstieg aus ihrer sehr lockeren Geldpolitik geben könnte. Der Dollar geriet daher zu fast allen wichtigen Währungen unter Druck.

Angesichts der enttäuschenden Konjunkturdaten griffen die Anleger zu Gold. Eine Feinunze des Edelmetalls verteuerte sich um 1,4 Prozent auf 1777 Dollar. Zudem spiegelten sich die Sorge vor der Ausbreitung der Delta-Variante des Corona-Virus in dem höheren Preis wider, da Gold auch als Absicherung genutzt wird.

Am Ölmarkt gaben die Preise nach. Auch hier rückte die Sorge vor Maßnahmen führender Industriestaaten gegen die Delta-Variante in den Fokus. Ein Fass der Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um 1,5 Prozent auf 70,27 Dollar. In vielen Industriestaaten steigen die Corona-Infektionszahlen und damit die Sorge der Anleger vor Einschränkungen der Mobilität. Das könnte zu einer geringeren Öl-Nachfrage führen.

© SZ vom 14.08.2021 / SZ, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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