Devisen und Rohstoffe:US-Hilfen schwächen Dollar

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Die Aufstockung des US-Hilfspaketes für die Wirtschaft belastet den Greenback und stützt im Gegenzug den Euro. Aufkommende Inflationsängste treiben den Goldpreis nach oben.

Der Kurs des Euro ist am Dienstag weiter gestiegen. Am späten Abend notierte die Gemeinschaftswährung 0,3 Prozent höher bei 1,2250 Dollar. Wie bereits zum Wochenauftakt sprachen Marktbeobachter von einer Dollar-Schwäche, die dem Euro im Gegenzug Auftrieb verlieh. Sie verwiesen auf eine allgemein freundliche Stimmung an den Finanzmärkten kurz vor dem Jahresende. Vor diesem Hintergrund sind Währungen wie der Dollar weniger gefragt, die als vergleichsweise sichere Anlagen gelten. Als Ursache für die Kauflaune an den Finanzmärkten wurde eine Aufstockung des staatlichen Konjunkturpakets in den USA im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie genannt.

Allerdings schürten die staatlichen Hilfspakete die Furcht vor einer anziehenden Inflation. Hiervon und vom schwächelnden Greenback profitierte Gold, da es für Investoren außerhalb der USA attraktiver wurde. Es verteuerte sich um 0,4 Prozent auf 1879 Dollar je Feinunze. Der Preis für das Edelmetall könnte aber schon bald wieder unter Druck geraten, warnte Anlagestratege Ilya Spivak vom Online-Broker Daily FX. "Die US-Notenbank Fed hat nur wenig Raum für eine weitere Lockerung der Geldpolitik und bei einer Verbesserung der Konjunkturaussichten könnte es im nächsten Jahr zumindest eine Diskussion über eine Straffung geben."

Der allgemeine Konjunkturoptimismus spiegelte sich auch am Rohstoffmarkt wider. Die Ölsorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich zeitweise um mehr als ein Prozent auf 51,61 Dollar je Barrel. Der Preis für das wichtige Industriemetall Kupfer stieg um ein Prozent auf 7870 Dollar je Tonne.

Nach dem Höhenflug der vergangenen Tage legt der Bitcoin den Rückwärtsgang ein. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise verbilligt sich um fast drei Prozent auf 26 258 Dollar. Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses Ava Trade, bezeichnet dies als gesunde und überfällige Konsolidierung.

© SZ vom 30.12.2020 / SZ, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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