Devisen und Rohstoffe:Tories-Vorsprung stützt Pfund Sterling

Die britische Währung legt weiter zu. Experten sehen einen Sieg der Konservativen als positives Signal für die Märkte. In Umfragen liegt die Partei von Premierminister Johnson deutlich vorn.

An den Devisenmärkten haben die Anleger am Donnerstag beim Pfund Sterling zugegriffen. Die britische Währung gewann 0,3 Prozent auf 1,1703 Euro. Labour-Chef Jeremy Corbyn will Großbritannien nach einem Wahlsieg mit gewaltigen finanziellen Anstrengungen umfassend umbauen. Corbyn hofft, mit seinem Programm den Rückstand zu den Tories von Premierminister Boris Johnson wettmachen zu können. Noch liegen die Konservativen in den Umfragen aber klar vorne. "Ein konservativer Sieg wäre das positivste Ergebnis für die Märkte angesichts ihrer geschäftsfreundlichen Politik und der Wahrscheinlichkeit, dass Johnsons Brexit-Deal ratifiziert würde", sagte Stratege Rupert Thompson vom Vermögensverwalter Kingswood.

Der Euro bewegte sich kaum. Mit 1,1060 Dollar wurde die Gemeinschaftswährung geringfügig tiefer als am Vorabend gehandelt. Nur zeitweise bewegten amerikanische Konjunkturdaten das Währungspaar Euro-Dollar. Demnach hat sich die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia im November wider Erwarten etwas aufgehellt. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia stieg auf plus 10,4 Punkte von plus 5,6 im Oktober. Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang erwartet. Seit Beginn der Woche hielt sich der Euro in einer vergleichsweise engen Handelsspanne. In der ersten Wochenhälfte gab es kaum wichtige Konjunkturdaten, an denen sich die Anleger orientieren konnten. Auch das am Mittwochabend veröffentlichte Protokoll der vergangenen Zinssitzung der US-Notenbank Fed lieferte keine neuen Erkenntnisse. Die Mitschrift signalisierte eine Zinspause in den USA und bestätigte damit frühere Aussagen.

Die Preise am Rohölmarkt setzten ihren Erholungskurs fort. Die Furcht vor Lieferengpässen wegen der Unruhen im Ölförderland Iran verteuerten die Sorte Brent aus der Nordsee um zwei Prozent auf 63,72 Dollar je Fass.

© SZ vom 22.11.2019 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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