Devisen und Rohstoffe:Pfund unter Druck

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Großbritanniens Premierminister Johnson pocht auf den Abschluss eines Freihandelsabkommens mit der EU bis spätestens Ende 2020. Das Gespenst eines harten Brexit ist plötzlich wieder auf dem Tisch.

Der Verzicht auf eine längere Brexit-Übergangsfrist hat den Pfund-Anlegern am Dienstag Kopfzerbrechen bereitet. Die britische Währung sackte um 1,4 Prozent ab auf 1,1792 Euro und machte damit den größten Teil der Kursgewinne seit der Wahl am vergangenen Donnerstag wieder zunichte. Premierminister Boris Johnson will Medienberichten zufolge eine Verlängerung der Übergangsphase nach dem Brexit gesetzlich blockieren. Demnach müsste dann nach dem EU-Austritt Großbritanniens zum 31. Januar binnen elf Monaten ein Handelsabkommen mit der Staatengemeinschaft ausgehandelt werden. Nach seinem deutlichen Wahlsieg erhöht der konservative Politiker damit den Druck auf die EU. Ein harter Brexit ist plötzlich wieder auf dem Tisch, was Anleger an der Börse am Dienstag verunsicherte.

Am Ölmarkt zogen die Preise weiter an. Ein Fass der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 1,2 Prozent auf 66,15 Dollar. Profitiert haben die Ölpreise bereits in den vergangenen Tagen von der Einigung zwischen den USA und China auf ein erstes Abkommen zur Beilegung ihres Handelsstreits. Obwohl die Skepsis groß ist, dass sich die beiden größten Volkswirtschaften der Welt umfänglich einigen können, hat die Teileinigung die Zuversicht am Rohölmarkt erhöht. Angetrieben wurden die Preise zuletzt auch von einer zusätzlichen Förderkürzung durch das Ölkartell Opec.

Der Höhenflug von Palladium scheint indes kein Ende zu nehmen. Der Preis für das Edelmetall stieg zeitweise erstmals knapp über die Marke von 2000 Dollar. Analysten nennen sowohl wirtschaftliche als auch spekulative Gründe für den rasanten Preisanstieg. Zu ersteren gehören Angebotsengpässe, unter anderem aufgrund von Produktionsausfällen in Südafrika. Hinzu kommt, dass die Nachfrage nach Palladium in der Autoindustrie hoch bleibt. Das Edelmetall wird unter anderem für die Produktion von Benzinkatalysatoren verwendet.

© SZ vom 18.12.2019 / SZ, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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