Devisen und Rohstoffe:Pfund Sterling weiter schwach

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Immer neue Brexit-Sorgen belasten die britische Währung. Der Umtausch britischer Pfund bringt so wenig Euro ein wie zuletzt vor zwei Jahren.

Frisch aufgeflammte Furcht vor einem ungeordneten EU-Austritt des Vereinigten Königreichs hat die Währung des Landes am Donnerstag unter Druck gesetzt. Das Pfund Sterling nahm Kurs auf sein Zweieinhalb-Jahres-Tief der vergangenen Woche und verbilligte sich auf bis zu 1,2080 Dollar. Der Euro kletterte im Gegenzug auf ein Zwei-Jahres-Hoch von 0,9265 Pfund. Einem Bericht der Financial Times zufolge will Premierminister Boris Johnson bei einem erfolgreichen Misstrauensvotum gegen seine Regierung erst nach dem offiziellen Brexit-Termin am 31. Oktober Neuwahlen ansetzen. Johnson will sein Land nach eigenen Angaben in jedem Fall zu diesem Termin aus der EU führen, mit oder ohne Deal über die künftigen Beziehungen.

Erstmals seit 2008 setzte die chinesische Zentralbank den Wechselkurs des Yuan bei mehr als sieben Dollar fest. Sie wertete die Währung, die in den Fokus des Handelsstreit zwischen China und den USA gerückt ist, damit den vierten Tag in Folge ab. Im Tagesverlauf lässt die People's Bank of China nur Auf- und Abwertungen von zwei Prozent gegenüber dem Anfangskurs zu. Die Fixierung wurde als Zeichen dafür gewertet, dass die Regierung in Peking die Währung stabilisieren wolle. Dies gab dem Yuan Auftrieb. Im Gegenzug verbilligte sich der Dollar bis zum Abend um 0,2 Prozent auf 7,0440 Yuan.

Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 2,6 Prozent auf 57,67 Dollar je Barrel. Es wurde spekuliert, dass Saudi-Arabien mit anderen Exportländern weitere Förderkürzungen diskutiert, um die Preise zu stützen. Die aktuellen Kursgewinne seien aber nur ein Zwischenhoch, warnte Emily Ashford, Analystin bei der Bank Standard Chartered. Rohöl-Anleger stellten sich auf einen langwierigen Handelskonflikt und einen entsprechenden Rückgang der Nachfrage ein. Die Spannungen im Persischen Golf ließen den Ölmarkt bislang weitgehend unbewegt.

© SZ vom 09.08.2019 / KPRE, Reuters, DPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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