Devisen und Rohstoffe:Pfund Sterling erholt sich etwas

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Ein neuer Chef für die Bank von England und britische Konjunkturdaten stimmen die Pfund-Anleger wieder etwas optimistischer. Am Rohstoffmarkt geben die Ölpreise leicht nach.

Das britische Pfund hat nach seiner jüngsten Verlustserie am Freitag wieder etwas an Wert gewonnen. Für Gesprächsstoff am Devisenmarkt sorgte der neue Chef der britischen Notenbank: Die Regierung von Premierminister Boris Johnson ernannte Andrew Bailey zum neuen Chef der Bank von England. Er löst Mark Carney ab und soll die Geldpolitik während des Ausscheidens aus der Europäischen Union steuern. Er ist seit 30 Jahren bei der Notenbank tätig und gilt als einer der profiliertesten Notenbanker des Landes. Auch die jüngsten Konjunkturdaten kamen gut an: Die britische Wirtschaft hatte im Sommer ein leicht stärkeres Wachstum geschafft als zunächst angenommen. Das Pfund Sterling erholte sich etwas von seinen jüngsten Kursverlusten und verteuerte sich zum Euro um 0,6 Prozent auf 1,1770 Euro. Hier verhindere Johnsons Plan, eine Verlängerung der Frist zur Einigung auf eine Freihandelszone mit der EU per Gesetz auszuschließen, größere Käufe, sagte Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank. Der Euro gab zum Dollar ohne kursbewegende Nachrichten deutlich nach und fiel unter die Marke von 1,11 Dollar.

Am Abend notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1076 Dollar, fast einen halben US-Cent tiefer als am Vortag. Am Ölmarkt sanken die Preise, lagen aber immer noch auf dem höchsten Niveau seit drei Monaten. Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich um 0,8 Prozent auf 66 Dollar. Auf Wochensicht bleibt jedoch ein Plus von 1,6 Prozent. Insbesondere die Fortschritte im Handelskonflikt zwischen den USA und China hatten zuletzt die Stimmung gestützt. Einige Analysten rechnen damit, dass im kommenden Jahr die Nachfrage wieder anzieht. "Eine Welt mit weniger Unsicherheiten (nach der Teileinigung im Handelskonflikt) ist der Treiber hinter dem Optimismus beim Ausblick auf 2020", schrieben die Experten der Investmentbank ANZ.

© SZ vom 21.12.2019 / SZ, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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