Devisen und Rohstoffe:Pfund rutscht weiter ab

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Der Antrag auf eine kurze Verschiebung des Brexit kommt bei den Devisenanlegern nicht gut an. Die britische Währung verliert weiter.

Der Kurs des Euro ist am Mittwoch nach der Fed-Sitzung in den USA kräftig gestiegen. Die Gemeinschaftswährung notierte am Abend ein US-Cent höher bei 1,1445 Dollar. Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell beließen den geldpolitischen Schlüsselsatz in der Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent und signalisierten zugleich, dass 2019 kein Schritt nach oben hinzukommen soll. Marktstratege Evan Brown von UBS Asset Management in New York sprach von einer großen Überraschung, dass die Fed Erhöhungen für 2019 komplett abblies. Die Fed beschloss zudem, den Abbau ihrer Bilanz bis September auslaufen zu lassen, falls sich die Wirtschaft und die Bedingungen an den Finanzmärkten bis dahin wie erwartet entwickeln. Die beiden Entscheidungen laufen auf keine wesentliche Erhöhung der Zinsen für Verbraucher- und Unternehmenskredite in den USA hinaus. Einige Analysten halten sogar noch in diesem Jahr eine Zinssenkung für möglich, sollten sich Befürchtungen über eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums bewahrheiten.

Nervös machte Investoren außerdem der nahende Brexit-Termin. Das Pfund Sterling rutschte am Abend um bis zu 0,8 Prozent auf 1,3161 Dollar ab. Es sei zweifelhaft, ob die EU den von Premierministerin Theresa May beantragten kurzen Aufschub des EU-Austritts Großbritanniens durchwinken werde, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. May will bis zum 30. Juni verlängern und kündigte an, für einen längeren Aufschub nicht bereit zu sein. Problematisch sind in diesem Zusammenhang die Europa-Wahlen im Mai, an denen Großbritannien teilnehmen müsste. Aus Furcht vor einer Konjunkturabkühlung griffen Anleger zu britischen Staatsanleihen. Dies drückte die Rendite der 30-jährigen Titel auf ein 18-Monats-Tief von 1,635 Prozent.

Der Ölpreis stieg. Am Abend notierte ein Barrel der Nordseesorte Brent 1,1 Prozent höher bei 68,38 Dollar.

© SZ vom 21.03.2019 / SZ, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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