Devisen und Rohstoffe:Pfund mit Verlusten

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Die Unsicherheit rund um den Brexit hinterlässt Spuren am Devisenmarkt, die britische Währung gibt nach. Nervosität wegen des Handelsstreits zwischen USA und China bestimmt auch das Verhältnis von Euro und Dollar.

Das politische Gezerre um den Brexit hat am Freitag erneut dem Pfund Sterling zu schaffen gemacht. Die britische Währung fiel nach trüben Konjunkturdaten um knapp einen halben Eurocent auf 1,1404 Euro. Die Stimmung in der britischen Industrie hatte sich im Januar wegen der Unsicherheit um den EU-Austritt zum Jahresstart stärker eingetrübt als erwartet. Zugleich stockte die Industrie im Januar ihre Lager aus Furcht vor einem chaotischen Brexit so kräftig auf wie noch nie. "Die Daten haben dem Pfund nach dem Kursanstieg im letzten Monat zugesetzt und Anleger machen nun Kasse", sagte Währungsstratege Lee Hardman vom Vermögensverwalter MUFG. Devisenanleger hatten in den vergangenen Wochen auf eine Brexit-Einigung gesetzt. Seit Jahresbeginn hat das Pfund gut zwei Prozent zugelegt. Jedoch beißt die britische Premierministerin May mit der Forderung nach einem Aufschnüren des mühsam ausgehandelten Austrittsvertrags in Brüssel auf Granit.

Der Euro notierte mit 1,1456 Dollar wieder etwas höher. Am Donnerstag war die Gemeinschaftswährung nach Spekulationen auf eine Zinspause in den USA zwar zwischenzeitlich über die Marke von 1,15 Dollar geklettert. Anzeichen einer sich abschwächenden Konjunktur in der Euro-Zone und Aussagen von Bundesbankpräsident Jens Weidmann, der vor einer andauernden Schwäche der deutschen Wirtschaft gewarnt hatte, hatten die Gemeinschaftswährung allerdings bis auf 1,1431 Dollar gedrückt. Die Nervosität der Anleger hielt an, auch weil die bislang letzte Verhandlungsrunde keine konkreten Fortschritte in wichtigen Streitpunkten im anhaltenden Handelskonflikts zwischen den USA und China zu haben scheint.

Am Rohölmarkt zogen die Preise in Folge der umgesetzten Förderkürzungen der Opec und einiger anderer großer Produzenten weiter an. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um gut drei Prozent auf 62,30 Dollar je Fass.

© SZ vom 02.02.2019 / cikr, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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