Devisen und Rohstoffe:Pfund fällt nach Johnson-Wahl

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Boris Johnson entscheidet das Rennen um die May-Nachfolge für sich. Die Anleger am Devisenmarkt macht die Entscheidung eher nervös: Die britische Währung verzeichnet Verluste.

Die Wahl von Boris Johnson zum Nachfolger von Premierministerin Theresa May schürt Nervosität am Devisenmarkt. Viele Anleger fürchten, dass Großbritannien nun auf einen chaotischen Brexit zusteuert. Das Pfund Sterling gab am Dienstag um 0,5 Prozent bis auf 1,2419 Dollar nach. Johnson will das Austrittsabkommen mit der EU neu verhandeln und hat angekündigt, notfalls sein Land am 31. Oktober ohne Abkommen aus der Europäischen Union zu führen. Es sei aber so gut wie sicher, dass die EU sich weigere, einen neuen Vertrag zu verhandeln, und das britische Parlament werde sich bemühen, einen No-Deal-Brexit zu blockieren, sagte Quentin Fitzsimmons, Portfoliomanager bei der Fondsgesellschaft T Rowe Price. "Vor uns liegen große Herausforderungen." Der im Volksmund BoJo genannte ehemalige Außenminister und Brexit-Hardliner stach im parteiinternen Duell den aktuellen Außenamtschef Jeremy Hunt aus. Mehrere Minister haben bereits ihren Rücktritt angekündigt, weil sie nicht mit Johnson zusammenarbeiten wollen.

Der Kurs des Euro sank am Dienstag unter die Marke von 1,12 Dollar. Die Gemeinschaftswährung rutschte bis auf 1,1151 Dollar und notierte damit auf dem tiefsten Stand seit Mitte Juni. Laut Marktbeobachtern habe der starke Dollar andere Währungen - darunter den Euro - belastet. Als Ursache für die Dollarstärke gilt die Einigung auf eine Schuldenobergrenze in den USA, die einen möglichen Stillstand der Regierungsgeschäfte für einen längeren Zeitraum abgewendet hat.

Die Ölpreise stiegen. Damit haben sie die Kursgewinne seit Freitag weiter ausgebaut. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent notierte am Abend ein Prozent im Plus bei 63,94 Dollar. Die Spannungen in der ölreichen Region am Persischen Golf bleiben das bestimmende Thema, nachdem der Iran zuletzt einen britischen Tanker beschlagnahmt hatte.

© SZ vom 24.07.2019 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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