Devisen und Rohstoffe:Pfund-Anleger setzen auf Tory-Sieg

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Die britische Währung steigt zum Euro auf den höchsten Stand seit zweienhalb Jahren. Am Rohölmarkt zogen die Preise erneut an. Gespannt blicken die Anleger auf das Treffen der Opec.

Am Devisenmarkt hat das Pfund Sterling seinen Höhenflug fortgesetzt. Die britische Währung verteuerte sich am Donnerstag auf ein Zweieinhalb-Jahres-Hoch von 1,1861 Euro. Wahlumfragen deuteten auf einen komfortablen Sieg der Konservativen um Premierminister Boris Johnson hin, sagte Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen. "Damit wäre auch ein geordneter Brexit Ende Januar wahrscheinlich." Da unter Anlegern aber Rest-Skepsis bezüglich der Umfragen herrsche, sei eine weitere Aufwertung des Pfund nach der Wahl möglich.

Der Euro zog zum Dollar leicht an und notierte knapp über der Marke von 1,11 Dollar. Gestützt wurde die Gemeinschaftswährung von Konjunkturdaten aus der Eurozone. Dort hat die Kauflaune der Verbraucher die Wirtschaft im Sommer angeschoben. Die Konsumausgaben stiegen zwischen Juli und September zum Vorquartal um 0,5 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Vor dem Hintergrund der internationalen Handelskonflikte kamen vom Außenhandel allerdings wenig Impulse, da die Importe mit 0,6 Prozent stärker wuchsen als die Exporte mit 0,4 Prozent.

Daneben richteten Anleger ihre Aufmerksamkeit auf das Treffen der Opec und ihrer Verbündeten, die auf eine weitere Förderbeschränkung zusteuern. Das Gremium zur Überwachung des Ölmarktes, Opec+, hat den Verhandlern eine erneute Kürzung der Produktion um 500 000 Barrel pro Tag empfohlen. Das erklärte der russische Energieminister Alexander Nowak nach den Beratungen. Der Schritt sei nötig, weil unter anderem im ersten Quartal 2020 eine geringere Nachfrage zu erwarten sei. Der Preis für die Ölsorte Brent aus der Nordsee zog weiter an und baute seine zuletzt deutlichen Gewinne aus. Mit 63,73 Dollar je Barrel kostete das europäische Öl 0,7 Prozent mehr. Am Vortag waren die Ölpreise nach einem unerwartet starken Rückgang der US-Ölreserven um etwa vier Prozent gestiegen.

© SZ vom 06.12.2019 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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