Devisen und Rohstoffe:Goldpreis über 2000 Dollar

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Der Goldpreis steigt erstmals in seiner Geschichte über die Marke von 2000 Dollar je Feinunze (31 Gramm). Am Devisenmarkt legt der Euro weiter zu.

Der Goldpreis ist am Dienstag erstmals über 2000 Dollar gestiegen. Mit 2018,09 Dollar erreichte die Notierung für eine Feinunze (31,1 Gramm) einen Rekord. Im Mittagshandel hatte die Feinunze noch rund 30 Dollar weniger gekostet. Vor der Zuspitzung der Corona-Krise im März hatte der Preis noch unter 1500 Dollar notiert. Händler verwiesen auf wachsenden Spekulationen, dass sich die US-Regierung und der Kongress auf ein neues Konjunkturpaket einigen könnten. Dies würde für noch mehr Liquidität an den Märkten sorgen und so auch die Nachfrage nach Gold antreiben. "Die Motivation, Liquidität in Gold zu schieben, bleibt für Anleger hoch. Unterstützung hierfür kommt weiter aus dem Umfeld mit niedrigen oder negativen Zinsen", kommentierte Hans-Günter Ritter, Leiter Edelmetallhandel bei Heraeus. Er verwies zudem auf die Sorgen vor den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Bereits am 27. Juli hatte der Goldpreis seinen alten Höchststand von 1921 Dollar übersprungen. Erreicht wurde er im Spätsommer 2011, als an den Finanzmärkten die Euro-Krise tobte. Jetzt sorgt die Corona-Krise, die die ganze Welt betrifft und die Wirtschaft schwer belastet, für Verunsicherung. Zuletzt nahm die Zahl der Neuinfektionen weiter zu und der weitere Verlauf der Krise ist höchst unsicher.

Am Rentenmarkt waren sichere Häfen wie zum Beispiel deutsche Bundesanleihen gefragt, deren Rendite auf minus 0,550 Prozent fiel. Italienische Bonds rentierten mit 1,017 Prozent ebenfalls deutlich niedriger. Am Devisenmarkt legte der Euro leicht zu und notierte bei 1,18 Dollar. Nach der Einigung mit den Gläubigern griffen die Anleger zu argentinischen Anleihen. Die Papiere legen nach Angaben von Händlern im Schnitt 8,1 Prozent zu. Das rezessionsgeplagte Land vereinbarte eine Umschuldung in Höhe von 65 Milliarden Dollar. Das Abkommen soll bis zum 24. August unter Dach und Fach gebracht werden.

© SZ vom 05.08.2020 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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