Devisen und Rohstoffe:Ölpreise bleiben hoch

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Der Euro stabilisiert sich bei 1,14 Dollar. Der chinesische Yuan reagiert kaum auf die Leitzinssenkung der chinesischen Notenbank. Am Rohstoffmarkt bewegen sich die Ölpreise in der Nähe ihrer Höchststände aus dem Jahr 2018.

Der Euro hat sich zu Wochenbeginn stabil leicht oberhalb der Marke von 1,14 Dollar gehalten. Am Montagabend kostete die Gemeinschaftswährung 1,1408 Dollar und damit in etwa so viel wie am Freitagabend. Der chinesische Yuan zeigte sich unterdessen wenig beeindruckt von neuen Wachstumsdaten aus der Volksrepublik und einer Zinssenkung der chinesischen Zentralbank. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt wuchs im Gesamtjahr 2021 zwar deutlich, verlor zum Jahresende hin aber an Schwung. Die Notenbank des Landes reduzierte ihren einjährigen Leitzins leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 2,85 Prozent. Gesenkt wurde auch der Zins für einwöchige Refinanzierungsgeschäfte mit den Geschäftsbanken. Damit sollen die Kreditkosten für Firmen gedrückt und so die Konjunktur insgesamt angeschoben werden. Die meisten Ökonomen wurden von dem Schritt überrascht.

Der Ölpreis kletterte zu Wochenbeginn auf den höchsten Stand seit mehr als drei Jahren. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zeitweise 86,71 Dollar. Damit lag die Notierung so hoch wie zuletzt im Oktober 2018. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Leitsorte WTI stieg um 0,6 Prozent auf 84,30 Dollar. Seit Jahresbeginn haben die Ölpreise spürbar zugelegt. Experten nennen mehrere Gründe für die Preisaufschläge, darunter Produktionsausfälle in größeren Förderländern wie Libyen. "Das Angebot der Opec+-Staaten reicht nicht aus, um die starke weltweite Nachfrage zu befriedigen", sagte Analyst Toshitaka Tazawa vom Brokerhaus Fujitomi. Einige Exportstaaten haben wegen maroder Förderanlagen Probleme, ihre Förderquoten zu erfüllen. Zudem scheint sich die Nachfrage trotz der Omikron-Welle relativ robust zu zeigen. Hinzu kommt der zuletzt schwächere Dollar, der Rohöl für Interessenten außerhalb des Dollarraums günstiger macht und die Nachfrage von dort ankurbelt.

© SZ vom 18.01.2022 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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