Devisen und Rohstoffe:Ölpreis unter Druck

Investoren befürchten eine stockende Nachfrage in der Volksrepublik wegen der staatlichen Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Delta-Variante. Die Ölpreise geben nach. Der Euro kann seine Freitagsgewinne halten.

Der Euro hat sich am Montag wenig bewegt und konnte damit die Kursgewinne vom Freitag halten. Am Abend wurde die Gemeinschaftswährung knapp unter 1,18 Dollar gehandelt und damit etwa auf dem gleichen Niveau wie am Freitagabend. Am Freitag hatte noch eine Dollar-Schwäche dem Euro deutlichen Auftrieb verliehen. Der Kurs war etwa einen halben Cent gestiegen, nachdem sich das Konsumklima in den USA im August überraschend und deutlich eingetrübt hatte.

Die Furcht vor einer schwächelnden Nachfrage in China als weltweit größtem Ölimporteur setzte den Ölpreisen zu. Die Notierungen der wichtigsten Sorten Brent und WTI fielen um zeitweise rund drei Prozent. Investoren befürchten eine stockende Nachfrage in der Volksrepublik wegen der staatlichen Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Delta-Variante. "Die zuletzt gestiegenen Virus-Infektionen und Eindämmungsmaßnahmen der Politik fordern ihren Tribut", schrieben die Commerzbank-Ökonomen Hao Zhou und Marco Wagner. Wegen neuer Corona-Ausbrüche mussten beispielsweise Fabriken und Häfen zeitweise geschlossen werden. Hinzu kamen noch schwere Überflutungen und heftige Regenfälle, etwa in der wirtschaftlich wichtigen Provinz Henan. Das verschärft ohnehin bestehende Lieferengpässe und treibt die Kosten nach oben. Chinas Raffinerien drosselten ihre Produktion angesichts der hohen Lagerbestände und sinkender Gewinne, so dass die Rohölverarbeitung im Juli auf den niedrigsten Wert seit Mai 2020 fiel.

Weitere Rückschlüsse auf die globale wirtschaftliche Entwicklung sowie die weitere Unterstützung durch die Notenbanken erhofften sich Investoren von den Protokollen der Juli-Sitzung der US-Notenbank Fed in dieser Woche. Im Blick behielten die Anleger auch die Unsicherheiten, die sich aus dem Zusammenbruch der afghanischen Regierung ergeben.

© SZ vom 17.08.2021 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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