Devisen und Rohstoffe:Euro stabil nach US-Jobbericht

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Der Euro reagiert kaum auf die historisch schlechten Daten vom US-Arbeitsmarkt. Derweil steigt der Preis für die Cyberwährung Bitcoin auf 10000 Dollar.

Der Euro hat am Freitag trotz schlechter US-Arbeitsmarktzahlen seine zuvor erzielten Gewinne gehalten. Die Gemeinschaftswährung notierte am Abend bei 1,0837 Dollar und damit in etwa so hoch wie am Vortag. Die Daten vom US-Arbeitsmarkt seien verheerend, allerdings nicht ganz so schlimm wie befürchtet, hieß es am Markt. Zudem sei der Bericht des privaten Arbeitsmarktdienstleisters ADP bereits bekannt gewesen.

Schon die ADP-Daten hatten Schlimmes ahnen lassen. Der Kurs der Kryptowährung Bitcoin stieg zeitweise über die Marke von 10 000 Dollar. Auf der Handelsplattform Bitstamp wurden in der Spitze 10 074 Dollar erreicht. Marktteilnehmer führen die Kursgewinne auf ein bevorstehendes Ereignis zurück, das sich "Halving" nennt. Dabei handelt es sich im Grunde um eine Art automatischen Schutz gegen Wertverlust aufgrund eines zu hohen Angebots. Dafür wird die Bitcoin-Menge halbiert, die in einem bestimmten Zeitraum durch "Schürfen" neu geschaffen wurde. Diese Halbierung hat zur Folge, dass das Angebot an neuen Bitcoins immer langsamer wächst. Einige Fachleute bezeichnen den Prozess auch als Bitcoin-Inflationsschutz. Das nächste und insgesamt dritte Halving-Event seit Bestehen des Bitcoin steht Anfang kommender Woche an.

Auch die Ölpreise zogen an. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete 30,84 Dollar. Das waren 4,7 Prozent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Leitsorte WTI stieg um 4,4 Prozent auf 24,59 Dollar. Händler verwiesen insbesondere auf Entspannungssignale im Streit zwischen den USA und China, die an ihren Teilvereinbarungen im Handelsstreit festhalten wollen. Experten sehen allerdings kein großes weiteres Erholungspotenzial für die Ölpreise. Ein Ende der schweren Wirtschaftskrise ist noch nicht in Sicht. Damit dürfte die Nachfrage nach Rohöl verhalten bleiben.

© SZ vom 09.05.2020 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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