Devisen und Rohstoffe:Euro steigt über die Marke von 1,14 Dollar

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Andeutungen von Fed-Chef Jerome Powell schwächen den Dollar, der Euro steigt kräftig an. Industriemetalle werden deutlich teurer. Nickel kostet so viel wie seit zehn Jahren nicht mehr.

Der Euro hat zur Wochenmitte deutlich zugelegt und die Marke von 1,14 Dollar übersprungen. Die Gemeinschaftswährung verteuerte sich bis auf 1,1452 Dollar, nachdem sie am späten Vorabend noch bei 1,1364 Dollar notiert hatte. Grund für den Anstieg des Euro war die Aussicht darauf, dass die Straffung der Geldpolitik der US-Notenbank Fed doch langsamer vonstatten gehen wird als zuletzt befürchtet. Das schwächte die US-Währung. In der Nominierungsanhörung von Jerome Powell vor dem US-Senat erklärte der Fed-Chef zwar erneut, mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln die Inflation in den Griff bekommen zu wollen, dabei aber dann vielleicht doch nicht so schnell vorzugehen, wie noch aus dem Sitzungsprotokoll zu Beginn des Jahres von den Anlegern herausgelesen wurde. Die Verbraucherpreise in den USA waren im Dezember wie erwartet um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen.

Am Rohstoffmarkt zogen die Preise für Industriemetalle kräftig an. Nickel verteuerte sich zeitweise um 4,4 Prozent und war mit 22 745 Dollar je Tonne so teuer wie zuletzt vor mehr als zehn Jahren. Die Nickel-Lagerbestände haben sich in den vergangenen fünf Monaten halbiert und sind so niedrig wie seit rund zwei Jahren nicht mehr. Grund hierfür sei der Elektroauto-Boom, sagt Commerzbank-Analyst Daniel Briesemann. "Denn Batterien mit einem hohen Nickelanteil werden nach wie vor von den Autoherstellern präferiert." Im Windschatten erreichte der Preis des für Lebensmitteldosen benötigten Zinns ein Rekordhoch von 41 490 Dollar je Tonne. Die Notierung für Kupfer stieg um 3,3 Prozent bis auf 10 034 Dollar.

Dank der schwindenden Angst vor einem Rückschlag für die Weltwirtschaft durch die Omikron-Variante des Coronavirus kauften die Investoren Rohöl. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 1,2 Prozent auf 84,70 Dollar je Barrel.

© SZ vom 13.01.2022 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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