Devisen und Rohstoffe:Euro steigt über die 1,14-Dollar-Marke

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Die Gemeinschaftswährung reagiert damit auf die positive Entwicklung der Industrieproduktion in der Eurozone. Lediglich das Pfund Sterling verzeichnet Verluste.

Der Euro hat am Dienstag zugelegt und die Marke von 1,14 Dollar überwunden. Die Gemeinschaftswährung reagierte damit auf positiv ausgefallene europäische Konjunkturdaten. Zeitweise notierte sie 0,6 Prozent höher bei 1,1407 Dollar, fiel im Verlauf jedoch wieder etwas zurück. Die Industriefirmen im Euroraum fuhren die Produktion nach der Lockerung von Corona-Eindämmungsmaßnahmen im Mai wieder hoch. Sie stellten 12,4 Prozent mehr her als im Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. In den einzelnen Euroländern zeigte sich im Mai eine unterschiedliche Entwicklung bei der Fertigung. Die höchsten Anstiege in der Industrieproduktion wurden in Italien (plus 42,1 Prozent), Frankreich und der Slowakei registriert. In Deutschland zog die Fertigung um 9,7 Prozent an. Die stärksten Rückgänge waren in Irland und Finnland zu verzeichnen.

Unterdessen leidet die britische Konjunktur immer noch unter dem Corona-Schock. "Falls es eine V-förmige Erholung gibt, befindet sich die britische Wirtschaft am unteren Ende des V", kommentierte Ulas Akincilar, Chef-Händler des Online-Brokers Infinox, den leichten Anstieg der Wirtschaftsleistung nach dem vorangegangenen Rekord-Einbruch. Das Pfund Sterling büßte 0,6 Prozent auf 1,0998 Euro ein. Einige Anleger flüchteten in "sichere Häfen" wie Bundesanleihen. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen Titel bis auf minus 0,449 Prozent.

Am Ölmarkt zogen die Preise an. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete mit 43,07 Dollar 0,8 Prozent mehr als am Montag. Die weltweite Nachfrage nach Öl könnte in diesem Jahr laut dem Ölkartell Opec etwas weniger steil einbrechen als erwartet. Die Organisation korrigierte ihre Bedarfsprognose in ihrem Marktbericht erstmals seit Beginn der Coronavirus-Pandemie wieder leicht nach oben. Hintergrund ist die erwartete Erholung der Nachfrage vor allem in Europa und den asiatischen Industrieländern.

© SZ vom 15.07.2020 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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