Devisen und Rohstoffe:Euro steigt über 1,17 Dollar

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Vor dem mit Spannung erwarteten TV-Duell zwischen Trump und Biden gibt der Dollar nach. Am Rohstoffmarkt fallen die Ölpreise. Sie leiden unter anhaltenden Nachfragesorgen.

Der Euro hat am Dienstag etwas zugelegt. Im Abendhandel kostete die Gemeinschaftswährung 1,1739 Dollar und damit 0,6 Prozent mehr als am Vortag. Das bevorstehende erste TV-Duell zwischen Donald Trump und Joe Biden am Dienstagabend Ostküstenzeit stand im Fokus der Anleger am Devisenmarkt und belastete die US-Währung. Der Dollar notierte zu vielen Währungen schwächer. You-Na Park-Heger, Devisenanalystin bei der Commerzbank, geht nicht davon aus, dass das Duell Schwung in den Markt bringt. Entscheidend für den Dollar sei nicht die Frage, wer die Wahl gewinne, sondern vielmehr, ob "Trump im Falle einer Niederlage das Ergebnis akzeptieren wird oder ob es zu einer längeren Hängepartie kommen wird".

Weiter nach unten ging es mit dem Kurs der türkischen Lira. Wie bereits zum Wochenauftakt wurden im Handel mit dem Dollar und dem Euro jeweils historische Tiefstände erreicht. Für einen Euro mussten am Abend 9,1823 Lira bezahlt werden. Ein Dollar kostete 7,8330 Lira. Die Talfahrt der türkischen Währung setzt sich damit fort, obwohl die Notenbank des Landes in der vergangenen Woche mit einer kräftigen Zinserhöhung versucht hatte, die Wechselkurse zu stabilisieren. Aktuell wird die Lira vor allem durch den militärischen Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan belastet. Die Türkei gilt als die Schutzmacht von Aserbaidschan.

Der Ölpreis gab deutlich nach. Ein Barrel Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich um vier Prozent auf 40,72 Dollar, die US-Leitsorte WTI kostete mit 39,01 Dollar 3,9 Prozent weniger. Carsten Fritsch, Rohstoffexperte bei der Commerzbank, verwies auf Informationen, wonach der Iran im September bis zu 1,5 Millionen Barrel Öl pro Tag exportiert haben solle. "Das zusätzliche iranische Öl käme zu einem Zeitpunkt an den Markt, an dem die Nachfrage schwächelt und mit Libyen ein weiteres Land an den Ölmarkt zurückkehrt".

© SZ vom 30.09.2020 / amon, Reuters,dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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