Devisen und Rohstoffe:Euro steigt auf Zwei-Jahres-Hoch

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Der Dollar gerät unter Druck, der Euro legt zu und ist so teuer wie im Mai 2018. Von der Dollarschwäche profitiert das Gold. Der Preis für die Feinunze klettert über 2000 Dollar.

Der Euro hat am Dienstag weiter zugelegt. Die Gemeinschaftswährung kostete zeitweise 1,1965 Dollar und war so teuer wie seit Mai 2018 nicht mehr. Die Händler sprachen von Dollarschwäche: "Die US-Währung sei zu einem Spielball der Politik geworden", sagte Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel. Solange sich bei dem Streit zwischen den beiden wichtigsten Volkswirtschaften China und USA sowie im Ringen um ein Corona-Hilfspaket in den USA keine Fortschritte abzeichneten, dürfte der Euro zulegen. Mumm verwies zudem darauf, dass die Corona-Infektionszahlen in den USA stagnierten, während sie in einigen europäischen Ländern wieder stiegen.

Nach einer kurzen Schwächephase legte der Goldpreis wieder zu. Die Notierung für eine Feinunze (rund 31,1 Gramm) des Edelmetalls kletterte wieder über die Marke von 2000 Dollar. Am Abend wurden 2010 Dollar gezahlt. Anfang August hatte der Preis ein Rekordhoch von 2075 Dollar markiert, war danach aber etwas zurückgefallen. Gold erhält derzeit von zahlreichen Faktoren Unterstützung. Derzeit zählt vor allem der schwache Dollarkurs dazu: Da Gold traditionell in dieser Währung gehandelt wird, sorgt ein fallender Dollar oft für eine höhere Nachfrage aus Ländern außerhalb des Dollarraums. Weitere stützende Faktoren für Gold sind die hohe Verunsicherung über den Fortgang der Corona-Pandemie, die vielen Streitigkeiten zwischen den USA und China sowie die weltweit mageren Zinsen. Gold wirft im Gegensatz zu vielen anderen Anlageformen keine regelmäßigen Erträge wie Zinsen oder Dividenden ab. Sind die Zinsen niedrig, entfällt ein gravierender Nachteil der Goldanlage - und das Edelmetall erhält Zulauf.

Der Kurs der Kryptowährung Bitcoin gab leicht nach. Nachdem am Montag mit rund 12 400 Dollar der höchste Stand seit gut einem Jahr erreicht worden war, wurden am Dienstag 12 100 Dollar für einen Bitcoin gezahlt.

© SZ vom 19.08.2020 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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