Devisen und Rohstoffe:Euro stabil, türkische Lira rutscht ab

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Die europäische Gemeinschafts­währung bewegt sich in einer engen Spanne. Hingegen verliert die türkische Lira massiv an Wert und fällt auf einen neuen Tiefststand. Die Ölpreise geben etwas nach.

Der Kurs des Euro hat am Donnerstag im Verhältnis zum Dollar leicht nachgegeben. Am Abend wurde die Gemeinschaftswährung zu 1,1623 Dollar gehandelt und damit 0,2 Prozent tiefer als am Vortag. Der am Mittwochabend veröffentlichte Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed konnte dem Handel am Devisenmarkt keine neuen Impulse geben. Wie aus Meldungen der regionalen Notenbankdistrikte der Fed hervorgeht, hat sich das Wirtschaftswachstum in den USA zuletzt etwas abgeschwächt. Gleichzeitig wird auch von einem hohen Preisdruck berichtet. Am Markt wird mittlerweile fest damit gerechnet, dass die Notenbank noch in diesem Jahr den ersten, kleinen Schritt heraus aus der ultralockeren Geldpolitik beschließen wird und die Geldflut zur Stützung der Wirtschaft ein Stück weit eindämmt.

Eine überraschend starke Zinssenkung der türkischen Zentralbank schickte die Währung des Landes auf Talfahrt. "Die Notenbank-Politik, die Zinsen trotz steigender Inflation und fallender Wechselkurse zu senken, wird diese beiden Probleme voraussichtlich verschärfen", warnten die Analysten des Research-Hauses Stratfor. Vor diesem Hintergrund beschleunigte die türkische Lira ihre Abwertung und fiel auf Rekordtiefs zu Dollar und Euro. Im Gegenzug stiegen Dollar und Euro um jeweils fast drei Prozent und sind mit 9,4782 beziehungsweise 11,0064 Lira so teuer wie nie.

Die Ölpreise gaben nach ihrem kräftigen Preissprung des Vortages nach. Marktbeobachter sprachen von einer Gegenreaktion, nachdem die Notierungen mehrjährige Höchststände erreicht hatten. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete mit 84,76 Dollar 1,2 Prozent weniger, der Preis für die US-Sorte WTI fiel um 1,5 Prozent auf 82,65 Dollar. Am Vortag hatten die Ölpreise angezogen, nachdem bekannt worden war, dass die Lagerbestände in der größten Volkswirtschaft der Welt gesunken waren. Der Markt wurde von der Entwicklung überrascht.

© SZ vom 22.10.2021 / SZ, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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