Devisen und Rohstoffe:Euro sinkt weiter

Die Stärke des Dollar setzt den Euro erneut unter Druck. Der Greenback profitiert von Arbeitsmarktdaten in den USA. Auch Konjunkturdaten belasten die Gemeinschaftswährung. Derweil erholen sich die Ölpreise von ihren Verlusten.

Der Euro hat am Dienstag seine Verluste zum Dollar leicht ausgeweitet. Daten vom US-Arbeitsmarkt, die besser als erwartet ausgefallen sind, hatten die Spekulation auf einen Ausstieg aus der extrem lockeren Geldpolitik der US-Notenbank Fed verstärkt und der amerikanischen Währung Auftrieb verliehen. Der Greenback stieg auf ein Vier-Monats-Hoch zum Euro. Im Gegenzug fiel die Gemeinschaftswährung um 0,2 Prozent auf 1,1718 Dollar. Hinzu kamen enttäuschende Konjunkturdaten aus Deutschland. Börsenprofis haben ihre Erwartungen an den Konjunkturaufschwung in Deutschland im August bereits den dritten Monat in Folge heruntergeschraubt, wie eine Umfrage des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ergab. Grund dafür ist die Befürchtung, dass der Anstieg der Covid-19-Infektionen die Erholung der größten europäischen Volkswirtschaft bremsen könnte.

Am Ölmarkt stiegen die Preise an und erholten sich damit teilweise von den jüngsten Verlusten. Ein Fass der Nordseesorte Brent kostete mit 70,71 Dollar 2,5 Prozent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI stieg um drei Prozent auf 68,48 Dollar. Marktbeobachter sprachen von einer Gegenbewegung. Zuvor waren die Ölpreise an zwei Handelstagen in Folge deutlich gefallen. Die Notierungen waren durch die stärkere US-Währung belastet worden. Deren Anstieg verteuerte den in Dollar gehandelten Rohstoff außerhalb des Dollarraums und bremste damit die Nachfrage. Allerdings bleibt die jüngste Entwicklung der Corona-Krise eine Belastung für die Ölpreise. Experten wollen einen weiteren Rückgang der Notierungen nicht ausschließen. Vor allem das konsequente Vorgehen der Regierung in China bei der Eindämmung der Pandemie bereitet Sorge, da es den konjunkturellen Aufschwung in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt gefährden könnte.

© SZ vom 11.08.2021 / SZ, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: