Devisen und Rohstoffe:Euro mit deutlichen Verlusten

Lesezeit: 1 min

Die Rezessionsängste ziehen neben dem Aktienmarkt auch die Devisen und Anleihenmärkte nach unten. Die Preise für Öl gaben zum Wochenschluss nach. In den USA sind die Vorräte an Rohöl gesunken.

Der Euro ist am Freitag gefallen. Die Gemeinschaftswährung notierte am Nachmittag 0,8 Prozent tiefer bei 1,1282 Dollar. Auslöser waren überraschend schlechte Industriedaten aus Deutschland. Der IHS-Einkaufsmanagerindex fiel im März um 2,9 auf 44,7 Punkte. "Die Angst vor einer Rezession ist zurückgekehrt", sagte Analyst Jochen Stanzl vom Brokerhaus CMC Markets. Die Anleger deckten sich mit Bonds ein, vor allem mit der als sicher geltenden Bundesanleihen. Die Rendite der viel beachteten zehnjährigen Titel fiel im Gegenzug erstmals seit zweieinhalb Jahren wieder unter die Null-Prozent-Marke auf bis zu minus 0,001 Prozent (Seite 28). Die 30-jährigen Titel steuerten auf den größten Rendite-Rückgang seit September 2016 zu. Auch die US-Anleihen waren gefragt. Dort warfen dreimonatige Bonds erstmals seit Sommer 2007 wieder mehr ab als zehnjährige. Die Kurzläufer rentierten am Freitag bei 2,460 und die Langläufer bei 2,450 Prozent. Üblicherweise steigt die Verzinsung mit der Laufzeit. Die aktuelle sogenannte inverse Zinskurve gilt an der Börse als Signal einer nahenden Rezession.

Die Ölpreise fielen. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI 58,72 Dollar. Dies bedeutete einen Kurseinbruch von rund zwei Prozent gegenüber dem Vorabend. Die europäischen Notierungen gaben ebenfalls nach. Auf Wochensicht allerdings ist die WTI-Notierung um fast drei Prozent gestiegen. Einer der stärksten Preistreiber in dieser Woche war die Entwicklung der Ölreserven in den USA. Am Mittwoch hatte die US-Regierung einen kräftigen Rückgang der Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche gemeldet. Der stärkste Rückgang der Reserven seit Juli 2018 kam für einige Rohstoffanalysten völlig überraschend. Sinkende Ölreserven können ein Hinweis für eine stärkere Nachfrage oder ein geringeres Angebot sein und stützen in der Regel die Ölpreise.

© SZ vom 23.03.2019 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: