Devisen und Rohstoffe:Euro gibt leicht nach

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Bevor sich der Fokus der Anleger am Devisenmarkt auf die Zinssitzung der EZB am Donnerstag richtet, werten die Investoren die Konjunkturdaten aus dem Euro-Raum aus. Und die geben wenig Anlass zu Freude.

Der Kurs des Euro hat am Mittwoch nachgegeben. Am Abend notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1134 (Vortag: 1,1151) Dollar. Im Fokus standen neue europäische Konjunkturdaten. Die schwächelnde Industrie zieht die Wirtschaft im Euro-Raum nach unten. Die gesamten Aufträge stagnierten im Juli nahezu, und die Firmen blicken so skeptisch nach vorn wie zuletzt Ende 2014, wie das Institut IHS Markit am Mittwoch zu seiner monatlichen Umfrage unter 5000 Unternehmen mitteilte. Der Einkaufsmanagerindex - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel um 0,7 Punkte auf 51,5 Zähler. Das Barometer sank damit auf den tiefsten Stand seit drei Jahren, bleibt aber über der Wachstumsmarke von 50 Punkten. Die Daten signalisierten, dass die Wirtschaft im Euro-Raum im zweiten Quartal um 0,2 Prozent wachsen dürfte, im dritten Quartal dann aber nur noch um 0,1 Prozent, sagte Markit-Chefvolkswirt Chris William.

Das Pfund Sterling hielt sich mit 1,2452 Dollar ebenfalls nur knapp über seinen jüngsten Tiefständen. Zwar setzten Anleger darauf, dass das britische Unterhaus auch unter dem neuen Premierminister Boris Johnson einen ungeregelten Brexit am 31. Oktober verhindern werde, sagte BayernLB-Analyst Wolfgang Kiener. Neuwahlen wären aber sicher die Folge. "Deren Ausgang ist erstens schwer vorhersagbar und würde zweitens wohl von einer erneuten Brexit-Fristverlängerung im Einvernehmen mit der EU begleitet werden."

Gefragt war dagegen die "Antikrisen-Währung" Gold. Der Preis für eine Feinunze stieg um 0,8 Prozent auf 1428 Dollar. Investoren bezweifelten, dass sich die Positionen der USA und Chinas bei den Zollverhandlungen rasch annäherten, sagte ein Börsianer. Außerdem machten sie die Spannungen zwischen dem Westen und dem Iran nervös. Dennoch gab der Ölpreis nach. Für ein Barrel der Sorte WTI wurden am Abend 55,80 Dollar gezahlt, ein Minus von 1,7 Prozent.

© SZ vom 25.07.2019 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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