Devisen und Rohstoffe:Euro gibt deutlich nach

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Eine korrigierte Prognose für das Wirtschaftswachstum in Deutschland setzt die Gemeinschaftswährung unter Druck. Zusätzlich belastet die stockende Einführung von Corona-Impfungen in der Europäischen Union.

Der Euro hat am Mittwoch nach der Senkung der Prognose für das deutsche Wirtschaftswachstum deutlich nachgegeben. Die Bundesregierung rechnet wegen der anhaltenden Belastungen durch die Coronavirus-Krise in diesem Jahr mit einer schwächeren Erholung der Wirtschaft. Das Wachstum dürfte 3,0 Prozent betragen, teilte das Wirtschaftsministerium mit und revidierte damit die bisherige Prognose von 4,4 Prozent. 2020 war die Wirtschaft um 5,0 Prozent eingebrochen - so stark wie seit der Finanzkrise nicht.

Der Euro notierte zeitweise knapp einen US-Cent tiefer bei 1,2061 Dollar. Zudem werde die Gemeinschaftswährung eindeutig durch die anhaltenden Sorgen über die Geschwindigkeit der Einführung eines Corona-Impfstoffs in der Europäischen Union untergraben, sagte Geoffrey Yu, Stratege beim Finanzdienstleister BNY Mellon. Dagegen sorgte die schnellere Einführung des Impfstoffs in Großbritannien für positive Impulse beim Pfund Sterling. Die britische Währung stieg auf ein Acht-Monats-Hoch zum Euro und notiert 0,3 Prozent höher bei 1,1330 Euro. Die am Abend bekannt gegebenen Beschlüsse der US-Notenbank Fed entsprachen weitgehend den Erwartungen. Ungeachtet der Aussicht auf massive Corona-Hilfen der neuen Regierung bleibt die Fed geldpolitisch auf dem Gas. Sie beließ den Leitzins in einer Spanne von null bis 0,25 Prozent. Zugleich wollen die Währungshüter um Notenbankchef Jerome Powell das Tempo ihrer monatlichen Wertpapierkäufe von 120 Milliarden Dollar zur Stabilisierung der Wirtschaft beibehalten.

Trotz der unerwartet gesunkenen Rohöllagerbestände in den USA gaben die Preise am Ölmarkt nach. Ein Fass der Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um 0,6 Prozent auf 55,63 Dollar. Marktbeobachter machten Nachfragesorgen wegen der weltweit angespannten Lage in der Corona-Pandemie für die Preisabschläge verantwortlich.

© SZ vom 28.01.2021 / cikr, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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