Devisen und Rohstoffe:Euro gibt auf Jahressicht nach

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Trotz seiner jüngsten Kursgewinne ist der Euro auf Jahressicht im Verhältnis zum Dollar der klare Verlierer. Experten bezweifeln allerdings, dass das so bleibt.

Der Euro hat zu Beginn des neuen Jahres leicht nachgegeben. Am frühen Abend notierte die Gemeinschaftswährung einen halben US-Cent tiefer bei 1,1424 Dollar, nachdem sie in der Vorwoche noch deutlich von einem schwächelnden Dollar profitiert hatte. Da hatte die US-Notenbank Fed wegen einer sich absehbar abkühlenden US-Konjunktur nur noch zwei Zinsanhebungen für 2019 signalisiert. Außerdem prognostizierte Edgar Walk, Chefvolkswirt bei Metzler Asset Management, dass die Staatsverschuldung der USA im kommenden Jahr zunehmend in den Fokus rücken wird. Das Haushaltsdefizit der USA schwoll zuletzt auf 779 Milliarden Dollar an und war so hoch wie seit sechs Jahren nicht mehr. Das entsprach knapp vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Im abgelaufenen Jahr war der Dollar allerdings einer der größten Gewinner am Devisenmarkt. Im Vergleich zum Euro legte die US-Devise mehr als vier Prozent zu. Ein Grund für die Dollar-Nachfrage waren die vier Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed in 2018. Andererseits belastete die Konjunkturabschwächung in der Eurozone und die italienische Haushaltspolitik den Euro.

Bereits an Silvester zogen die Ölpreise an. Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich um 1,8 Prozent auf 54,15 Dollar je Fass. Allerdings waren die Preise in den vergangenen Wochen stark gefallen. Gründe für diese Entwicklung waren zum einen der Handelsstreit zwischen den USA und China seit Beginn des vierten Quartals, der Spekulationen auf eine Konjunkturabschwächung mit sinkender Nachfrage auslöste. Zum anderen fördern die USA wieder mehr Öl und könnten 2019 trotz Förderkürzungen der Opec und ihrer Partner für ein Überangebot sorgen. Bis Oktober 2018 hatten viele Anleger noch auf ein sinkendes Angebot durch höhere Nachfrage gesetzt. Parallel zur Ernüchterung an den Aktienmärkten kam auch der Ölpreis unter Druck. Auf Jahressicht ergibt sich ein Abschlag von 20 Prozent.

© SZ vom 02.01.2019 / SZ, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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