Devisen und Rohstoffe:Euro fällt weiter

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Sowohl die Europäische Zentralbank als auch die EU-Kommission korrigieren ihre Konjunkturprognosen für die Eurozone nach unten. Die Gemeinschaftswährung verliert wie schon seit Beginn der Woche.

Der Eurokurs hat am Donnerstag die Talfahrt der vergangenen Handelstage weiter fortgesetzt. Am Abend wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1342 Dollar gehandelt und damit 0,2 Prozent tiefer als am Vortag. Seit Beginn der Woche hat der Euro deutlich an Wert verloren. Der Kurs fiel um mehr als einen US-Cent. Vor allem enttäuschende Konjunkturdaten aus der Eurozone hatten die Gemeinschaftswährung unter Druck gesetzt. Während die Konjunktur im Euroraum an Schwung verloren hat, zeigt sich die amerikanische Wirtschaft nach Einschätzung von US-Notenbankchef Jerome Powell nach wie vor in einer robusten Verfassung. Die größte Volkswirtschaft der Welt sei gut aufgestellt, sagte Powell in der vergangenen Nacht bei einer Veranstaltung in Washington. Er verwies darauf, dass die Arbeitslosigkeit gering sei. Außerdem befinde sich die Inflation in der Nähe des Notenbankziels von zwei Prozent. Zuvor hatte Powell klar gemacht, dass sich künftige geldpolitische Entscheidungen stärker an der konjunkturellen Entwicklung orientieren. Im Gegensatz dazu stellt sich die Europäische Zentralbank (EZB) für die nächste Zeit auf ein sinkendes Wachstum im Euro-Raum ein. Dies geht aus einem von der EZB am Donnerstag veröffentlichten Wirtschaftsbericht hervor. Auch die EU-Kommission revidierte ihren Konjunkturausblick für die Eurozone drastisch nach unten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird in den 19 Staaten des gemeinsamen Währungsgebiets im laufenden Jahr der EU-Kommission zufolge voraussichtlich um 1,3 Prozent zunehmen. Im Herbst hatte sie noch ein Plus von 1,9 Prozent erwartet. Mit dem immer stärker werdenden US-Dollar sanken die Ölpreise. Die Entwicklung am Devisenmarkt macht das in US-Dollar gehandelte Rohöl außerhalb des Dollarraums teurer, was die Nachfrage bremst und den Preis belastet. Am Abend lag die Notierung für ein Barrel der Sorte WTI 2,5 Prozent tiefer.

© SZ vom 08.02.2019 / amon, Reuters,dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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