Devisen und Rohstoffe:Euro fällt unter 1,18 Dollar

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Einen Tag vor der Veröffentlichung der US-Inflationsdaten gibt der Euro nach. Am Rohstoffmarkt erreicht der Aluminiumpreis zum ersten Mal seit 13 Jahren die Marke von 3000 Dollar.

Der Euro ist mit Verlusten in die neue Handelswoche gestartet. Der Kurs der Gemeinschaftswährung fiel unter die Marke von 1,18 Dollar. Am Nachmittag notierte der Euro 0,3 Prozent tiefer bei 1,1771 Dollar. Das war der tiefste Stand seit etwa zwei Wochen. Mit Spannung warteten Börsianer nun auf am Dienstag anstehende US-Inflationsdaten. Trotz erhöhter Inflation hierzulande sollte sich die EZB laut Notenbankdirektorin Isabel Schnabel geldpolitisch nicht zu früh aus der Reserve locken lassen. Eine verfrühte Straffung wäre aus ihrer Sicht "Gift für den derzeitigen Aufschwung". Die EZB hatte in der vergangenen Woche beschlossen, das Tempo ihrer Wertpapierkäufe etwas zu verringern. Sie wollte den Schritt aber nicht als geldpolitische Straffung verstanden wissen.

An den Rohstoffmärkten ließen Spekulationen über eine steigende Ölnachfage zum Jahresende die Ölpreise anziehen. Auch die anhaltenden Produktionsausfälle nach dem Hurrikan "Ida" im Golf von Mexiko trieben den Preis für US-Öl WTI wieder über die Marke von 70 Dollar je Barrel. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 1,2 Prozent auf 73,65 Dollar.

Der Aluminiumpreis erreichte zum ersten Mal seit 13 Jahren die Marke von 3000 Dollar je Tonne. Viele Anleger gehen davon aus, dass die Versorgungsunterbrechungen anhalten werden, während die Nachfrage weiter steigt. Das Leichtmetall ist in den letzten drei Wochen um mehr als 15 Prozent gestiegen, da in der gesamten Branche - vom Bauxitabbau in Guinea über die Aluminiumoxidraffination in Jamaika bis hin zur Aluminiumverhüttung in China und darüber hinaus - die Versorgungsrisiken steigen. Nach Ansicht vieler Teilnehmer einer Aluminiumkonferenz in Chicago werden die Lieferengpässe die Branche bis zum Ende dieses Jahres und fast das ganze Jahr 2022 begleiten, wobei einige davon ausgehen, dass es bis zu fünf Jahre dauern könnte, bis die Probleme gelöst sind.

© SZ vom 14.09.2021 / amon, Reuters, Bloomberg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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