Devisen und Rohstoffe:Euro fällt nach Konjunkturzahlen

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Der Euro fällt unter die Marke von 1,10 Dollar als Reaktion auf Anzeichen der schwächelnden Konjunktur in Europa. Edelmetalle und vor allem Silber sind dafür gefragt.

Schwach ausgefallene europäische Konjunkturdaten haben den Euro am Montag belastet. Die Gemeinschaftswährung gab um 0,3 Prozent auf 1,0990 Dollar nach. Die Konjunktur in der Euro-Zone trübte sich im September überraschend ein. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel um 1,5 auf 50,4 Punkte, wie das Institut IHS Markit am Montag unter Berufung auf seine monatliche Umfrage unter Tausenden Unternehmen mitteilte. Die Ökonomen hatten einen stabilen Wert erwartet. Besonders schlecht läuft es derzeit für die Industrie, die unter Handelskonflikten, Brexit-Unsicherheit und schwächerer Weltkonjunktur leidet. Deren Barometer fiel um 1,4 auf 45,6 Punkte und damit auf den schlechtesten Wert seit fast sieben Jahren.

Die schwachen Konjunkturdaten drückten den ungarischen Forint auf ein Rekordtief. Für einen Euro wurden 335,30 Forint gezahlt und damit so viel wie nie zuvor. Ein Händler in Budapest sagte, die deutschen Einkaufsmanager-Daten deuteten darauf hin, dass die Wirtschaft von Ungarns wichtigstem Handelspartner in eine Rezession rutsche. Vor allem die Automobilindustrie spielt im Handel zwischen den Ländern eine große Rolle. Heute kommt die ungarische Zentralbank zu ihrer Zinsentscheidung zusammen. "Wenn sie die geldpolitischen Bedingungen weiter lockert, könnte es sehr leicht noch weiter abwärtsgehen", sagte der Händler mit Blick auf den Forint.

Die Konjunktursorgen lassen Anleger zu Gold und Silber greifen. Silber verteuerte sich in der Spitze um 3,8 Prozent auf 18,67 Dollar je Feinunze. Der Ölpreis gab einen Großteil seiner zuvor erzielten Gewinne wieder ab, ein Barrel der Sorte Brent kostete mit 64,50 Prozent etwas mehr als am Freitag. Einem Insider zufolge wird die Produktion in Saudi-Arabiens Anlagen in Churais und Abkaik Anfang kommender Woche wieder vollständig hergestellt.

© SZ vom 24.09.2019 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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