Devisen und Rohstoffe:Euro fällt nach Inflationsdaten

Lesezeit: 1 min

Die steigenden Inflationsraten befeuern Spekulationen auf vorzeitige Zinserhöhungen und belasten somit den Euro am Dienstag. Am Ölmarkt normalisiert sich die Lage, die Preise fallen.

Der Kurs des Euro ist am Dienstag weiter gefallen. Die Gemeinschaftswährung wurde am Abend 0,4 Prozent schwächer bei 1,1720 Dollar gehandelt. Damit notiert der Euro so tief wie zuletzt im November 2020. Die Analysten verwiesen auf die angespannte Corona-Lage in der Eurozone und die schlecht ausgefallenen Konjunkturdaten. Die Verbraucherpreise in Deutschland stiegen im März wegen höherer Energiekosten so stark wie seit Februar 2020 nicht mehr. Waren und Dienstleistungen kosteten im Durchschnitt 1,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Fachleuten zufolge könnte die Inflation ab Jahresmitte die Zwei-Prozent-Marke überspringen. Die Europäische Zentralbank (EZB) beobachtet die Entwicklung in Europas größer Volkswirtschaft genau, denn sie strebt für die Währungsunion mittelfristig einen Wert von knapp unter zwei Prozent an. Die steigenden Inflationsraten befeuern dies- und jenseits des Atlantiks die Spekulationen auf vorzeitige Zinserhöhungen der Notenbanken. Daher trennten sich Investoren von ertragsschwachen Staatsanleihen. Dies trieb die Rendite der richtungweisenden zehnjährigen US-Staatspapieren zeitweise auf ein 14-Monats-Hoch von plus 1,776 Prozent. Die vergleichbaren Bundesanleihen rentierten zuletzt bei minus 0,258 Prozent.

Unterdessen dämpfte die Bergung des im Suezkanal havarierten Containerschiffs die Sorge vor einem Angebotsengpass bei Rohöl. Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um 1,6 Prozent auf 63,94 Dollar je Barrel (159 Liter). Der Preis für ein Fass US- Rohöl der Sorte WTI fiel um 1,9 Prozent auf 60,38 Dollar. Nun richte sich die Aufmerksamkeit auf die Beratungen der Opec+ am Donnerstag, so die Analysten der ING Bank. Wegen der Pandemie-bedingt unsicheren Aussichten für die Nachfrage werde das Exportkartell seine aktuellen Förderbeschränkungen wohl verlängern.

© SZ vom 31.03.2021 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: