Devisen und Rohstoffe:Euro erholt sich leicht

Die Stimmung in den deutschen Chef-Etagen trübt sich ein. Dies untermauert auch der schlecht ausgefallene ifo-Geschäftsklimaindex. Der Euro steigt trotzdem, da er am Vortag bereits kräftig nachgegeben hatte.

Der Kurs des Euro ist am Freitag gestiegen. Am Abend wurde die europäische Gemeinschaftswährung ein Prozent höher bei 1,1414 Dollar gehandelt, nachdem sie am Vorabend zeitweise unter die Marke von 1,13 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Dezember gefallen war. Marktbeobachter sprachen von einer leichten Gegenbewegung. Am Vortag hatten Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi den Euro spürbar unter Druck gesetzt. Nach Einschätzung von Draghi haben die Abwärtsrisiken für die Konjunktur im Währungsraum zugenommen.

Wie schlecht es derzeit um die Konjunktur in Deutschland bestellt ist, zeigte der Ifo-Index. Das Barometer für das Geschäftsklima, für das monatlich rund 9000 Manager befragt werden, ging im Januar unerwartet stark zurück. "Die seit Monaten vorhandene Häufung der politischen Risiken wie Brexit, Protektionismus und so weiter sorgt offenbar bei den Unternehmen für ein Umdenken in Richtung Stagnation", sagte LBBW-Chefvolkswirt Uwe Burkert.

Das Pfund Sterling verteuerte sich wegen Spekulationen auf einen Fortschritt bei den Brexit-Verhandlungen zeitweise um ein Prozent auf 1,3204 Dollar und erreichte den höchsten Stand seit Mitte Oktober. Einem Bericht der Zeitung The Sun zufolge ist die nordirische Partei DUP nun doch dazu bereit, unter bestimmten Bedingungen die Brexit-Pläne der britischen Premierministerin Theresa May zu unterstützen.

Mit Skepsis schauten Anleger nach Venezuela. Wegen der dortigen Staatskrise stieg die Furcht, dass die Ölexporte des Opec-Landes bald unterbrochen werden könnten. Die US-Regierung, die Oppositionsführer Juan Guaido als neuen Präsidenten anerkannt hat, drohte mit Öl-Sanktionen. Ein Barrel (159 Liter) der richtungsweisenden Nordseesorte Brent verteuerte sich zeitweise um 1,4 Prozent auf 61,92 Dollar.

© SZ vom 26.01.2019 / SZ, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: