Devisen und Rohstoffe:Dollar schwächelt

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Enttäuschende Zahlen vom amerikanischen Arbeitsmarkt setzten den Dollar unter Druck und verhelfen dem Euro zu Gewinnen. Die Hoffnung auf eine stärkere Nachfrage treibt an den Rohstoffmärkten die Ölpreise kräftig in die Höhe.

Am Devisenmarkt hat zur Wochenmitte ein Schwächesignal vom US-Arbeitsmarkt den Dollar belastet und im Gegenzug dem Euro zu Kursgewinnen verholfen. Die Gemeinschaftswährung zog nach Bekanntgabe der neuen Arbeitsmarktdaten des privaten Anbieters API um fast einen halben US-Cent an und notierte in der Spitze bei 1,1115 Dollar, so hoch wie seit einem Monat nicht mehr. Allerdings gab der Euro im weiteren Handelsverlauf seine Zuwächse wieder ab. Den Zahlen zufolge wurden in den USA im November lediglich 67 000 neue Jobs geschaffen statt wie erwartet 140 000. Die Daten galten als schlechtes Omen für den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht der amerikanischen Regierung, der neben Jobs in der Privatwirtschaft auch Stellen im öffentlichen Dienst einschließt: Experten erwarten 180 000 neue Jobs - nach 128 000 im Oktober.

Spekulationen auf einen Wahlsieg der Tories um Premierminister Boris Johnson und einen geordneten Brexit gaben dem Pfund Sterling erneut Auftrieb. Die britische Währung stieg auf ein Neun-Monats-Hoch von 1,1821 Euro und markierte zur US-Devise mit 1,3090 Dollar ein Sieben-Monats-Hoch. Anleger hätten Wetten auf einen Pfund-Verfall aufgelöst, erklärte Devisenexperte Neil Jones von der Investmentbank Mizhuo.

An den Rohstoffmärkten spiegelte sich die Hoffnung auf ein baldiges Handelsabkommen zwischen den USA und China wider. Spekulationen auf eine sich daraus ergebende höhere Nachfrage nach Rohstoffen verteuerte die führenden Ölsorten Brent und WTI jeweils um etwa vier Prozent. Zusätzlich profitierte der Ölpreis zufolge von Spekulationen, dass sich die Opec mit ihren Verbündeten bei den anstehenden Beratungen auf eine Verschärfung ihrer Förderbremse einigt.

Aus vermeintlich sicheren Anlagen zogen sich die Investoren zurück. Eine Feinunze Gold verbilligte sich daher um 0,3 Prozent auf 1470 Dollar.

© SZ vom 05.12.2019 / cikr, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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