Devisen und Rohstoffe:Dollar mit Schwächen

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Viele Anleger setzen darauf, dass die US-Notenbank trotz steigender Inflation an ihrer lockeren Geldpolitik festhält, das schwächt den Greenback. Rohstoffe werden dadurch für Investoren außerhalb des Dollarraums attraktiver.

Am Tag vor Veröffentlichung der jüngsten Fed-Protokolle ging es für die US-Währung bergab. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, fiel am Dienstag zeitweise auf ein Drei-Monats-Tief. Im Gegenzug gewann der Euro einen halben US-Cent an Wert und notierte bei 1,2216 Dollar. Die US-Währung gab damit die Gewinne aus der Vorwoche vollständig wieder ab, als die unerwartet hohe Inflation in den USA zu Spekulationen über eine baldige Straffung der Geldpolitik der US-Notenbank Fed geführt hatten. Offenbar gingen nun immer mehr Investoren davon aus, dass die Fed trotz der anziehenden Teuerungsrate an ihrer ultra-lockeren Geldpolitik festhalten wird, sagte Analyst Ricardo Evangelista vom Brokerhaus Activtrades. Das belastet den Dollar.

Die Schwäche der Weltleitwährung machte Rohstoffe für Anleger außerhalb der USA attraktiver. Unter anderem deshalb kletterte der Preis für das auch als Inflationsschutz genutzte Gold zeitweise um ein halbes Prozent auf ein Dreieinhalb-Monats-Hoch von 1874,80 Dollar je Feinunze.

Auch die Preise am Rohölmarkt bauten ihre Aufschläge vom Wochenbeginn zwischnzeitlich weiter aus. Ein Barrel (159 Liter) der europäischen Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich in der Spitze um mehr als ein Prozent auf 70,24 Dollar. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg ebenfalls gut um ein Prozent auf 67 Dollar. Unterstützung erhielten die Ölpreise auch durch den schwächeren Greenback. Zudem sorgte die gute Stimmung an den asiatischen Aktienmärkten für Rückenwind am Ölmarkt.

Grundsätzlich profitieren die Erdölpreise durch die zunehmende konjunkturelle Dynamik in den USA und Europa sowie die robuste Wirtschaftslage in China. Ein Gegengewicht stellen die angespannte Corona-Lage in Indien und regionale Virus-Ausbrüche in anderen asiatischen Ländern wie Singapur oder Taiwan dar.

© SZ vom 19.05.2021 / SZ, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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