Devisen und Rohstoffe:Bitcoin wieder bei 11000 Dollar

Getrieben von den Facebook-Plänen einer eigenen Digitalwährung setzt die Cyberdevise Bitcoin ihre jüngste Rally fort. Auch die türkische Lira ist nach den Istanbul-Wahlen stark gefragt.

Die Bitcoin-Rally geht weiter. Der Kurs der ältesten und wichtigsten Cyberdevise hat am Wochenende wieder die 10 000er-Marke überwunden und kletterte um 17 Prozent auf ein Eineinhalb-Jahres-Hoch von 11 248 Dollar. Damit hat sich der Kurs seit Anfang Mai mehr als verdoppelt. "Investoren fiebern weiterhin 'Libra' entgegen und bleiben in Bezug auf eine erfolgreiche Lancierung der hauseigenen Kryptowährung Facebooks optimistisch, obwohl sich die Stimmen gegen die Pläne verschärft haben", sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. Führende Notenbanker fordern eine stärkere Regulierung von Kryptowährungen. Facebook will mit seiner Cyberdevise Libra in den weltweiten Zahlungsverkehr einsteigen. Branchenkenner halten es für möglich, dass das Online-Netzwerk damit das traditionelle Finanzsystem auf den Kopf stellt.

Zusätzlichen Schub erhalte Bitcoin vom wachsenden Interesse institutioneller Anleger, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Er warnte gleichzeitig vor Kursrückschlägen. Schließlich habe die Kryptowährung schon mehrfach ähnliche Höhenflüge erlebt.

Der Sieg der Opposition bei der wiederholten Istanbuler Bürgermeisterwahl gab der türkischen Lira Auftrieb. Im Gegenzug verbilligten sich der Dollar und der Euro zeitweise um jeweils gut zwei Prozent bis auf 5,7085 beziehungsweise 6,4858 Lira. Als Grund für die Erholung werde meist die Erleichterung darüber genannt, dass die demokratischen Prozesse in dem Land noch funktionierten, schrieben die Analysten der BayernLB.

Gold war gefragt. Der Preis kletterte um 1,6 Prozent auf 1423 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Das Edelmetall, das Investoren auch zu Absicherung gegen eine anziehende Inflation dient, profitiere von der Aussicht auf Zinssenkungen durch die großen Notenbanken, sagte Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege bei der Deutschen Bank.

© SZ vom 25.06.2019 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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