Devisen und Rohstoffe:Anleger kaufen vorsichtshalber Dollar

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Die Verunsicherung wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus stützt den Dollar und belastet andere Währungen wie den Euro. Das lässt den Goldpreis fallen.

Die Furcht vor erneuten Einschränkungen wegen der globalen Ausbreitung von Varianten des Coronavirus hat die Anleger verstärkt zum Dollar greifen lassen. Die als "sicherer Hafen" angesehene US-Währung zog am Dienstag zu den meisten wichtigen Währungen an. Im Gegenzug gab der Euro nach und fiel unter 1,19 Dollar. Zeitweise notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1879 Dollar und damit fast einen halben US-Cent tiefer als am Vorabend. Die Prognosen, dass sich die Delta-Variante in den Sommermonaten in Europa ausbreiten könnte, sorgten für Unsicherheit, sagte Rabobank-Strategin Jane Foley. Händler verwiesen auch auf neue Lockdowns in Europa und in der Region Asien-Pazifik.

Der anziehende Dollar machte einigen Rohstoffpreisen zu schaffen. Gold verbilligte sich um ein Prozent auf 1756 Dollar je Feinunze. Das Industriemetall Kupfer wurde mit 9236 Dollar je Tonne zeitweise 1,6 Prozent niedriger gehandelt. Eine stärkere US-Währung setzt den Rohstoffen zu, weil diese dadurch für Investoren außerhalb des Dollar-Raums teurer werden.

Zwei Tage vor einem Treffen der großen Erdöl-Exportländer zogen die Ölnotierungen leicht an und machten damit einen Teil ihrer Vortagesabschläge wett. Der Preis für die Sorte Brent aus der Nordsee stieg um 0,6 Prozent auf 75,12 Dollar und hielt sich in Reichweite seines jüngsten Zweieinhalbjahres-Hochs. Anleger nutzten Rücksetzer umgehend zum Einstieg, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. "Das Marktumfeld bleibt solide und das Angebot knapp." Experten gehen davon aus, dass die Opec+ ihre Förderbremse trotz der anziehenden Nachfrage nur moderat lockern wird. Die Gruppe OPEC+, zu der neben den Mitgliedern des Exportkartells auch Länder wie Russland gehören, dürfte am Donnerstag laut Analysten eine Ausweitung ihrer Rohöl-Produktion bekanntgeben, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden.

© SZ vom 30.06.2021 / SZ, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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