Devisen und Anleihen:Yuan so tief wie vor elf Jahren

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Nach der offiziellen Abwertung der chinesischen Währung Anfang August sinkt der Kurs des Yuan an den Devisenbörsen stetig. Nun ist die chinesische Währung so billlig wie im Jahr 2008.

Der Euro hat sich am Donnerstag wenig bewegt und notierte am Abend bei 1,1088 (Vortag: 1,1083) Dollar. Kopfschmerzen bereitete Investoren die neueste Abwertung der chinesischen Währung. Dadurch markierte der Dollar mit 7,0935 Yuan den höchsten Stand seit elfeinhalb Jahren. Offenbar wolle die Regierung in Peking die Folgen des Zollstreits mit den USA abmildern, sagte Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen. Außerdem sei es ein Hinweis, dass China mit einem langfristigen Konflikt rechne. Der Yuan ist nicht frei handelbar, sondern darf einen Referenzkurs nur in bestimmten Spannen über- oder unterschreiten. Eine Abwertung verbessert die Wettbewerbschancen chinesischer Waren auf dem Weltmarkt.

Das Pfund Sterling verteuerte sich um bis zu 0,9 Prozent auf 1,2233 Dollar. Anleger betrachteten es als positiv, dass Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Bereitschaft signalisiere, über einen Ausweg im Brexit-Streit zu sprechen. Macron bekräftigte bei einem Treffen mit dem britischen Premierminister Boris Johnson jedoch zugleich, dass an dem ausgehandelten Brexit-Vertrag nicht gerüttelt werde. Johnson will sein Land zum 31. Oktober aus der EU führen, notfalls ohne Deal.

Positiv werteten Börsianer die Aussicht auf die rasche Bildung einer neuen Regierung in Rom. Insidern zufolge drängt Staatspräsident Sergio Mattarella auf eine Entscheidung in den kommenden Tagen. "Das ist eine gute Nachricht, denn die unmittelbare Herausforderung für Italien ist die Aufstellung des Haushalts für 2020 bis Mitte Oktober", sagte Holger Schmieding, von der Berenberg Bank. Vor diesem Hintergrund waren italienische Staatsanleihen gefragt. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen Titel zeitweise auf ein Drei-Jahres-Tief von 1,286 Prozent. Die deutschen Staatstitel wurden dagegen verkauft. Die Rendite der Bundesanleihe stieg auf minus 0,645 (Vortag: minus 0,673) Prozent.

© SZ vom 23.08.2019 / amon, Reuters,dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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