Devisen und Anleihen:Vorsichtige Anleger bei Währungen

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Das für Dienstag geplante Brexit-Votum im britischen Parlament sorgt für Zurückhaltung am Devisenmarkt. Die Anleger ziehen sich lieber in "sichere Häfen" zurück.

Kurz vor dem für Dienstag erwarteten Votum im britischen Parlament über den von Premierministerin Theresa May mit der EU ausgehandelten Brexit-Vertrag haben sich die Anleger am Devisenmarkt zurückgehalten. "Eine Zustimmung des Parlamentes scheint unwahrscheinlich", sagte Analyst Stefan Kipar von der Bayerischen Landesbank. May habe dann drei Tage Zeit, eine Alternative zu bieten. "Neuwahlen halten wir zunächst für unwahrscheinlich. Initiativen für ein neues Referendum sind möglich und würden auf Basis der aktuellen Stimmungslage wohl die Wahrscheinlichkeit eines Rückzugs vom Brexit erhöhen." Das britische Pfund legte am Montag leicht zu und stand am frühen Abend bei 1,1227 Euro. Auch im Verhältnis zum Dollar tat sich sowohl beim Pfund als auch beim Euro nicht viel. Die europäische Gemeinschaftswährung notierte nahezu unverändert bei 1,1470 Dollar.

Die Investoren deckten sich stattdessen mit als sicher geltenden Anleihen aus Deutschland ein. Zeitweise fiel die Rendite der zehnjährigen Titel im Gegenzug von 0,24 auf 0,21 Prozent. Auch bei Gold griffen die Anleger zu. Die Feinunze des Edelmetalls verteuerte sich in der Spitze um 0,7 Prozent auf 1297 Dollar.

Die Drohung von US-Präsident Trump, die Türkei im Fall eines Angriffs auf die kurdischen Milizen in Nordsyrien wirtschaftlich zu zerstören, beunruhigte Lira-Anleger. Die Währung, die im vergangenen Jahr im Vergleich zum Dollar bereits 30 Prozent an Wert verloren hat, gab deutlich nach. Ein Dollar verteuerte sich entsprechend um 1,7 Prozent auf 5,54 Lira. "Der jüngste Abwärtstrend der Lira wurde durch die Aussagen von Trump verstärkt", sagte ein Devisenhändler. Zudem wurde die Stimmung der Investoren belastet, weil die Industrieproduktion der Türkei im November den dritten Monat in Folge zurückging. Dies deute darauf hin, dass sich die Wirtschaft in dem Land abkühle, sagte der Händler.

© SZ vom 15.01.2019 / cikr, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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