Devisen, Rohstoffe:Pfund profitiert von Neuwahlen

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Am Devisenmarkt verzeichnet die britische Währung zur Wochenmitte Gewinne. Anleger hoffen, dass die angekündigten Neuwahlen zu einem Ausweg aus dem Brexit-Drama führen.

Die Ankündigung von Neuwahlen in Großbritannien hat das Pfund Sterling am Mittwoch angetrieben. Die britische Währung verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 1,2898 Dollar. Investoren hoffen, dass der Schritt zu einem Ausweg aus dem Brexit-Drama führt. Das Unterhaus stimmte am Dienstagabend vorgezogenen Neuwahlen am 12. Dezember zu. Sollte Premierminister Boris Johnson wie in Umfragen vorhergesagt seine Machtposition ausbauen, könnte er den von ihm ausgehandelten Brexit-Deal durch das Parlament bringen, prognostizierte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Die Zinssenkung der US-Notenbank Fed schwächte den Dollar. Im Gegenzug legte der Euro um 0,3 Prozent auf 1,1142 Dollar zu.

Die Ölpreise sind am Mittwoch weiter gefallen. Sie setzen damit zum dritten Verlusttag in Folge an. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete mit 60,56 Dollar um 1,7 Prozent weniger. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,2 Prozent auf 54,89 Dollar. Neuer Druck auf die Ölpreise kam von Lagerdaten aus den USA. Das amerikanische Energieministerium (EIA) meldete am Mittwochnachmittag einen überraschend starken Anstieg der US-Öllagerbestände. Steigende Ölreserven belasten in der Regel die Ölpreise, weil sie ein Hinweis auf eine geringere Nachfrage oder ein zu hohes Angebot sein können.

Bei Gold griffen Anleger hingegen zu. Das Edelmetall verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 1496 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Die "Antikrisen-Währung" werde auf absehbare Zeit gefragt bleiben, da das geplante Teil-Abkommen im Zollstreit zwischen den USA und China bestehende gegenseitige Strafzölle nicht aufhebe, sondern lediglich einfriere, sagte Analyst Han Tan vom Online-Broker FXTM. Darüber hinaus ist die Einigung womöglich nicht so rasch unterschriftsreif wie zunächst gedacht.

© SZ vom 31.10.2019 / rih, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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