Devisen, Rohstoffe:Euro verliert nach Zinsentscheid

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Der Euro reagiert nur kurzfristig mit einem leichten Plus auf die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank. Das Pfund Sterling steht weiter unter Druck.

Der Euro hat am Donnerstag auf die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) nur kurzfristig mit leichten Kursgewinnen reagiert. Am späten Abend notierte die Gemeinschaftswährung 0,3 Prozent tiefer bei 1,1099 Dollar. Bei der letzten Zinsentscheidung unter EZB-Präsident Mario Draghi ließ die Notenbank den Leitzins unverändert auf dem Rekordtief von null Prozent. Zudem müssen Banken Strafzinsen zahlen, wenn sie bei der EZB überschüssige Gelder parken. Der sogenannte Einlagensatz liegt derzeit bei minus 0,5 Prozent. Zudem bekräftigte die EZB, ihre Anleihenkäufe ab November wiederaufzunehmen. Pro Monat sollen Wertpapiere im Umfang von 20 Milliarden Euro erworben werden. Ein konkretes Enddatum für die Transaktionen nannte die Notenbank erneut nicht.

Die Wirtschaft in der Euro-Zone steckt laut dem scheidenden EZB-Präsident Mario Draghi in einer Konjunkturflaute. Die seit der vorigen Zinssitzung hereingekommenen Daten bestätigten dieses Bild einer "sich hinziehenden Schwäche" der Euro-Zone bei der Wachstumsdynamik, sagte Draghi. Die Wirtschaft im Währungsraum schwächelt derzeit. Vor allem die Industrie bekommt momentan die Folgen des Handelsstreits und der mauen Weltkonjunktur zu spüren. Dazu belastet die Unsicherheit wegen des Brexit-Chaos.

Der ungewisse Ausgang des Brexit-Dramas setzte dem Pfund Sterling weiter zu. Die Devise verbilligte sich um 0,5 Prozent auf 1,2850 Dollar beziehungsweise um 0,3 Prozent auf 1,1568 Euro. Marktteilnehmer rechnen damit, dass die EU den Weg für eine neuerliche Brexit-Verschiebung freimachen wird. Für die weitere Entwicklung beim Pfund wäre dann entscheidend, welche Aufschubdauer gewährt wird.

Der Ölpreis legte nach den kräftigen Vortagesgewinnen weiter zu. Der Preis für Nordseeöl Brent stieg um 0,7 Prozent auf 61,60 Dollar. Am Vortag hatten überraschend gesunkene US-Lagerbestände für Preisauftrieb gesorgt.

© SZ vom 25.10.2019 / Rih, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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