Devisen, Rohstoffe, Anleihen:Unsicherheit bei Pfund-Anlegern

Der Brexit bereitet den Investoren am Devisenmarkt weiter Kopfzerbrechen. Staatsanleihen aus Europa erfreuen sich einer hohen Nachfrage. Im Gegenzug sinken deren Renditen.

Den Anlegern am Devisenmarkt hat am Dienstag erneut das Tauziehen um den Brexit Kopfzerbrechen bereitet. Premierministerin Theresa May wollte im Tagesverlauf bei Bundeskanzlerin Angela Merkel und beim französischen Präsidenten Emmanuel Macron für ihren Plan eines erneuten Aufschubs werben. Allerdings besteht weiter das Risiko eines ungewollten "No Deal"-Brexit. An diesem Mittwoch soll die EU über eine weitere kurzfristige Verschiebung des EU-Ausstiegs Großbritanniens entscheiden. Das Pfund Sterling gab büßte einen knappen halben Euro-Cent auf 1,1556 Euro ein. Die Förderbremse der Opec-Staaten und ihrer Verbündeten sowie drohende Produktionsausfälle in Libyen wegen verstärkter Bürgerkriegskämpfe trieben den Preis für die Rohölsorte Brent zunächst erneut auf ein Fünfmonats-Hoch von 71,34 Dollar. Im Tagesverlauf schmolzen die Gewinne nach Aussagen von Russlands Präsident Putin dahin. Russland sei zur weiteren Zusammenarbeit mit der Opec für eine Stützung der Ölpreise bereit. Allerdings sei die russische Regierung mit dem aktuellen Preisniveau zufrieden und ein unkontrollierbarer Anstieg sei nicht wünschenswert. Die Opec und andere führende Öl-Länder wollen im Juni über eine Verlängerung ihrer Förderbremse beraten, mit der sie die Ölpreise stabilisieren wollen. Russland werde seine Entscheidung auf Grundlage der Marktsituation treffen, sagte Putin.

Am Bondmarkt spekulierten Investoren am Tag vor den geldpolitischen Beratungen der Europäischen Zentralbank, dass die Währungshüter angesichts der schwächelnden Konjunktur ihre Anleihekäufe über bald wieder aufnehmen werden, sagte Anlagestratege Antoine Bouvet von der Investmentbank Mizhuo. Sie griffen vor allem bei Papieren südeuropäischer Staaten zu. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen portugiesischen Titel auf 1,212 Prozent, den niedrigsten Stand seit mindestens 25 Jahren.

© SZ vom 10.04.2019 / SZ, dpa, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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