Devisen, Rohstoffe, Anleihen:Pfund erneut mit Verlusten

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Mit sorgenvoller Miene schauen die Anleger nach London, weil am Markt spekuliert wird, dass die anstehende Europawahl einen Regierungswechsel auslösen könnte.

Spekulationen auf einen baldigen Sturz von Premierministerin Theresa May setzen dem Pfund Sterling zu. Die britische Währung verlor am Donnerstag 0,5 Prozent und war mit 1,2789 Dollar so billig wie zuletzt vor drei Monaten. Die Europawahlen in der kommenden Woche machten Investoren nervös, schrieben die Analysten der BayernLB. "Dabei droht den Konservativen gemäß den Umfragen ein Debakel sondergleichen. Am Markt wird zunehmend erwartet, dass May diesen ankommenden politischen Tsunami als Premierministerin nicht überleben wird." Damit werde auch ein Brexit-Kompromiss mit der oppositionellen Labour-Partei unwahrscheinlicher, warnte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. Die Gefahr eines ungeordneten EU-Ausstiegs Großbritanniens mit wirtschaftlichen Belastungen für beide Seiten des Ärmelkanals nehme wieder zu. Der Euro gab leicht auf 1,1174 Dolalr nach.

Am Rentenmarkt griffen Investoren verstärkt zu Staatsanleihen europäischer Staaten mit einer hohen Bonität. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen französischen Titel auf 0,278 Prozent, den niedrigsten Stand seit Herbst 2016. Ihre deutschen Pendants rentierten mit minus 0,120 Prozent nur knapp über ihrem Zweieinhalb-Jahres-Tief vom Mittwoch.

Die Ölpreise knüpften an die Gewinne des Vortages an. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI stieg um 1,7 Prozent auf 63,05 Dollar. Marktbeobachter erklärten den jüngste Preisanstieg mit der Entwicklung der US-Lagerbestände. Am Vortag war bekannt geworden, dass die Benzinreserven in den USA in der vergangenen Woche um 1,2 Millionen Barrel gesunken waren. Seit mittlerweile drei Tagen geht es mit den Ölpreisen aufwärts. Als Ursache gelten Spannungen in der ölreichen Region am Persischen Golf. Zuletzt gab es Berichte über Sabotageakte auf saudi-arabische Öltanker nahe der Straße von Hormus.

© SZ vom 17.05.2019 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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