Devisen, Rohstoffe, Anleihen:Goldpreis steigt kräftig

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Der Dollar schwächelt. Das treibt den Euro nach oben und lässt die Anleger zu Gold greifen. Entsprechend teurer wird das Edelmetall und kostet so viel wie zuletzt vor fünf Jahren.

Die von der US-Notenbank signalisierten Zinssenkungen haben den Dollar auch am Donnerstag belastet. Im Gegenzug verteuerte sich der Euro zeitweise um fast einen US-Cent bis auf 1,1317 Dollar.

Der Goldpreis profitierte von den Spekulationen auf niedrigere Zinsen und stieg auf den höchsten Stand seit mehr als fünf Jahren. Eine Feinunze des Edelmetalls kostete mit 1393 Dollar mehr als drei Prozent mehr als am Vortag. Seit Monatsanfang hat sich das Gold damit um 6,7 Prozent verteuert. Niedrigere Zinsen in den USA belasten den Dollarkurs, damit wird Gold für Käufer mit anderen Währungen günstiger.

Am Rohölmarkt zog der Preis nach dem Abschuss einer US-Militärdrohne durch den Iran deutlich an. Ein Fass Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich um 4,4 Prozent auf 64,55 Dollar, während der Preis für die US-Sorte WTI sogar um mehr als sechs Prozent auf 57,16 Dollar anzog. Der Vorfall schürte Sorgen vor militärischen Zusammenstößen zwischen den USA und dem Iran. Gestützt wurden die Preise zudem von den unerwartet deutlichen Rückgängen bei den US-Öllagerbeständen. Auch die Aussichten auf eine Verlängerung der Förderbremse bewegten die Investoren zu Käufen. Die Mitglieder des Ölkartells OPEC und Russland treffen sich in den ersten Julitagen, um über ihr weiteres Vorgehen zu beraten.

Die Aussicht auf niedrigere Zinsen in den USA ließ die Anleger erneut zu europäischen Staatsanleihen greifen. Die Kurse der Papiere legten zu, die Renditen gaben im Gegenzug weiter nach. Zehnjährige deutsche Bundesanleihen rentierten bei minus 0,316 Prozent. Bereits am vergangenen Dienstag hatte EZB-Chef Mario Draghi eine weitere Lockerung der Geldpolitik in der Euro-Zone in Aussicht gestellt und so die Nachfrage nach Anleihen angeheizt. Mittlerweile hat die Mehrzahl der Staatstitel in der Euro-Raum wegen der jüngsten Zinssenkungsspekulationen eine negative Rendite.

© SZ vom 21.06.2019 / cikr, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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